Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich (GDE)

Begründung

Forschung:
Das Projekt ist wissenschaftsintern, anwendungsbezogen und kulturpolitisch motiviert. 
Der in den letzten beiden Jahrzehnten zu verzeichnende Aufschwung typologischer Forschung und die aktuelle Konzentration auf die Eurotypologie stellen auch die einzelsprachliche Grammatikschreibung vor die Forderung, typologisch-kontrastive Erkenntnisse einzubeziehen und damit den sprachisolierenden Ansatz traditioneller Grammatiken (einschließlich der IDS-Grammatik von 1997) zu transzendieren. Die Grammatik des Deutschen wird vor dem Hintergrund des Spektrums typologischer Variation deutlicher zu profilieren sein; der Status grammatischer Erscheinungen wird durch Kontrastierung neu justiert. Die Kontrastierung mit (z.T. eng verwandten) europäischen Sprachen bietet außerdem die Chance einer sprachübergreifenden Vereinheitlichung grammatischer Kategorisierung und Begriffsbildung. Dabei ist gerade die Konzentration auf intensiv erforschte Sprachen eine besondere Herausforderung, da hier potentiell unterschiedliche Forschungs- und Beschreibungstraditionen möglichst gewinnbringend miteinander und mit der linguistischen Grundlagenforschung zu vermitteln sind.

Anwendung:
Das Projekt soll unter anderem eine Bestandsaufnahme grammatischer Besonderheiten und Schwierigkeiten des Deutschen relativ zu den Kontrastsprachen bzw. zu mit ihnen sprachtypologisch verwandten Sprachgruppen erbringen. Es stellt somit ein Bindeglied her zwischen der wissenschaftlichen Grammatik des Deutschen und der anwendungsbezogenen Grammatikschreibung im Bereich DaF (insbesondere für Lerner, deren Ausgangssprache eine der Kontrastsprachen ist). Als Nutzer sind somit neben den Fachexperten Sprachmittler im Bereich DaF zu nennen.

Kulturpolitische Relevanz:
Die Wahl europäischer Kontrastsprachen ist auch auf kulturpolitischem Hintergrund zu verstehen: Das Projekt soll Einsicht in die bei aller Verschiedenheit bestehenden grammatischen Gemeinsamkeiten zwischen dem Deutschen und bestimmten Kontrastsprachen oder den europäischen Sprachen insgesamt verschaffen. Diese beruhen nicht nur auf genetischen, sondern auch auf arealen und kulturellen Beziehungen. Das Projekt soll daher auch einen Beitrag zum europäischen Sprachbewusstsein und zur kulturellen Identität Europas leisten.

Projektbeschreibung, Projektziele
Inhaltsverzeichnis
Theoretischer Rahmen
Methodik
Aktivitäten
Kooperationen
Publikationen