Empirie im Forschungstransfer
Linguistische Basisforschung ist zunehmend gefordert, öffentliches Bewusstsein und Wissen über den Aufbau von Sprache und ihre Verwendung zu schaffen. Für die empirische Linguistik bedeutet dies zum einen, dass Wissenstransfer, der Wissen auf Basis empirischer Evidenz vermitteln möchte, auf einer engen Verzahnung von Wissenstransfer, Wissenschaftskommunikation und Expertise in empirischen Forschungsmethoden beruht. Zum anderen erfordert dies inter- und transdisziplinäre Vertiefung und Kooperation in Forschungs- und Transferaufgaben.
Das Projekt möchte die innovative Forschung der Abteilung in anwendungsbezogener Form an zentrale Akteure der nicht-fachwissenschaftlichen Öffentlichkeit vermitteln sowie den inter- und transdisziplinären Wissensaustausch mit benachbarten, v.a. anwendungsorientierten, Disziplinen vertiefen. Langfristiges Ziel ist es, Strukturen zu schaffen, in denen sich Methoden des Wissenstransfers, der Wissenschaftskommunikation und der empirischen Basisforschung gegenseitig befruchten (sog. Transfer-Mainstreaming), sodass wir flexibel auf mögliche Veränderungen in den Transferbedarfen unterschiedlicher Zielgruppen eingehen können.
Schwerpunkte der Projektarbeit sind:
- Identifizierung inter- und transdisziplinärer Forschungsfragen und Kooperationen für die Grammatikforschung
- (Ko-)Entwicklung und Etablierung innovativer Erhebungsmethoden in multimethodischen oder Mixed-Methods-Ansätzen
- Entwicklung und Etablierung von Strukturen zur Verzahnung von Wissenstransfer, Wissenschaftskommunikation und empirischer Basisforschung
- Entwicklung zielgruppen- und phänomenspezifischer Transfermethoden
Sprachlabor
Im neuen Sprachlabor erforschen wir, wie Sprache funktioniert, verstanden und gebraucht wird. Dafür nutzen wir moderne Forschungsgeräte zur Blickbewegungsmessung und Reaktionszeitmessung sowie Online-Erhebungen. Für unsere Sprachexperimente suchen wir regelmäßig Freiwillige zur Teilnahme. Informationen zu den laufenden Studien finden Sie unter Aktuelles.
Aktuelles
Neu ab Herbst 2024: Lesestudie zum Textverständnis. In diesem ca. 1-stündigen Experiment zeichnen wir Blickbewegungen beim Lesen auf um herauszufinden, wo sich im Text Verständnisschwierigkeiten ergeben. Teilnehmen können deutsche Muttersprachler/-innen (einsprachig oder mehrsprachig) ab 18 Jahre und ohne diagnostizierte Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Informationen und Terminabsprache: sprachlabor(at)ids-mannheim.de (Kontakt: Franziska Kretzschmar)
Projektteam und Kooperationen
Projektteam
- Dr. Franziska Kretzschmar (Projektleitung)
- Prof. Dr. Angelika Wöllstein
Ehemalige
- Ayse Nur Ilik (stud. Mitarbeiterin)
Kooperationen
- Projekt Methoden der Grammatikforschung
- Projekt Grammatischer Wandel im neusten Deutsch
- Projekt Sprachanfragen