Abteilung

Lexik

Forschungsgegenstand der Abteilung "Lexik" ist der lexikalische Bestand des Deutschen der Gegenwart und seiner jüngeren Geschichte. Er wird auf der Basis umfänglicher empirischer, meist korpuslinguistischer Erhebungen analysiert und beschrieben sowie zum Gegenstand linguistischer Theoriebildung gemacht. Die Forschung findet in den drei Programmbereichen Lexikographie und Sprachdokumentation, Lexikalische Syntagmatik und Lexik empirisch und digital statt. Das abteilungsübergreifend angelegte Netzwerk zur „Dynamik des Lexikons“ (angesiedelt im PB „Lexik empirisch und digital“) ergänzt die Arbeiten der einzelnen Programmbereiche.

© Andreas Scholz, www.a-shots.de

Programmbereiche

Lexikographie und Sprachdokumentation

Leitung: Dr. Annette Klosa-Kückelhaus

Im Programmbereich „Lexikographie und Sprachdokumentation“ werden u.a.  wissenschaftlich fundierte und korpusgestützte Wörterbücher erarbeitet, die online in den (Wörterbuch-)Portalen bzw. Wortschatzinformationssystemen OWID, OWIDplus und Lehnwortportal des IDS veröffentlicht sind. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf innovativer lexikographischer Datenpräsentation und vielfältiger Vernetztheit und Recherchierbarkeit.

Außerdem entstehen lexikologische Untersuchungen, die z.B. Fragen der Akzeptanz von Fremdwörtern in den Blick nehmen oder die Prozesse der sprachlichen Konstitution von Gesellschaft analysieren.

Beteiligte Projekte:

Das Bild zeigt Publikationen der Abteilung Lexik des IDS.
Lexikalische Syntagmatik

Leitung: Prof. Dr. Stefan Engelberg

Im Programmbereich „Lexikalische Syntagmatik“ werden korpusbasiert lexikalische Phänomene untersucht, die durch syntagmatische Komplexität gekennzeichnet sind, unter anderem Argumentstrukturen, Valenzphänomene, Wortverbindungen, Sprichwörter, komplexe Wörter, Univerbierungen und präpositionale Syntagmen. Neben der empirischen Ermittlung, der Analyse und der Beschreibung dieser Phänomene liegt der theoretische Schwerpunkt des Programmbereichs auf der Ausarbeitung des Konzepts lexikalischer Muster, die als semiabstrakte, produktive und koerzive Schemata dynamische Prozesse im Lexikon steuern. Sprachdokumentarische Ergebnisse der Arbeit werden in den Portalen des Programmbereichs Lexik empirisch und digital und in Zukunft auch in dem in Entwicklung befindlichen Portal Syntagmatikon publiziert.

Beteiligte Projekte:

Lexik empirisch und digital

Leitung: Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer

Der Programmbereich verfolgt die vier wesentlichen Ziele, a) mit den im Programmbereich gebündelten empirisch-methodischen Kompetenzen eigene Forschungsschwerpunkte in der quantitativen Linguistik, in der Genderlinguistik und in der Erforschung der Benutzung lexikalisch-lexikografischer Ressourcen zu setzen, b) die Projekte in der Abteilung in der empirischen Erarbeitung bzw. Erhebung, Auswertung und Visualisierung ihrer Forschungsdaten zu unterstützen und die Forschungsergebnisse der Abteilung in öffentlich nutzbare digitale Anwendungen (v.a. OWID, OWIDplus, Projekt "Lexikologische Informationssysteme") zu integrieren, c) im Netzwerk-Projekt den inhaltlichen Schwerpunkt der Abteilung zur „Dynamik des Lexikons“ zu koordinieren und dazugehörige Studien zu initiieren und d) im DFG-geförderten NFDI Konsortium „Text+“ gemeinsam mit weiteren Institutionen an der Interoperabilität zwischen lexikalischen Ressourcen zu arbeiten und ressourcenübergreifender Suchfunktionalitäten zu entwickeln.

Beteiligte Projekte:

Aus der Lexik

Aktuelles

Neues Teilprojekt: GENELLI: An empirical look into the language-cognition interface

Im Leibniz-Wettbewerb wurden für das Projekt „Empirische Genderlinguistik“ erfolgreich Drittmittel eingeworben. Das Teilprojekt “GENELLI: An empirical look into the language-cognition interface. The relationship between linguistic, population-related and stereotypical gender ratios in German” startet Anfang 2025 (Leibniz Collaborative Excellence, Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer zusammen mit Prof. Dr. Evelyn Ferstl, Universität Freiburg und Prof. Dr. Katharina Wrohlich, DIW Berlin.

Call for Abstracts: LLM fails

Für den 8./.9. April 2025 ist in Kooperation mit der Abteilung Grammatik der Workshop "LLM fails. Gescheiterte Experimente mit Generativer KI und was wir daraus lernen können" geplant. Der Call for Abstracts dafür ist auf der Workshopseite (https://www.ids-mannheim.de/home/lexiktagungen/llm-fails/) verfügbar.

Neuerscheinung: Less than one percent of words would be affected by gender-inclusive language in German press texts

Carolin Müller-Spitzer, Samira Ochs, Alexander Koplenig, Jan Oliver Rüdiger und Sascha Wolfer veröffentlichen in "Humanities & Social Sciences Communications" die Ergebnisse einer Studie, in der sie der Frage nachgehen, wie viel Textmaterial in Pressetexten geändert werden müsste, wenn alles genderinklusiv formuliert werden würde. Insgesamt wurden ca. 260 Texte aus vier verschiedenen Quellen manuell annotiert. Das Team kam zu dem Ergebnis, dass etwas weniger als 1% aller Wörter von genderinklusiver Sprache betroffen wäre. Die Studie fügt sich in ein größeres Forschungsprogramm zur korpuslinguistisch-empirischen Erfassung und Beschreibung von Personenbezeichnungen ein. Über die Studie berichteten unter anderem Der Spiegel und der MDR.

Neuerscheinung: Diskursanalyse jenseits von Big Data

In der Reihe IDSopen ist der Band "Diskursanalyse jenseits von Big Data" erschienen, herausgegeben von Mark Dang-Anh, Hanna Acke, Silvia Bonacchi, Simon Meier-Vieracker und Ingo H. Warnke. Der Band dokumentiert die 11. Jahrestagung des Tagungsnetzwerks "Diskurs – interdisziplinär", die 2022 am IDS stattfand. Fortan werden die Beiträge der Jahrestagungen des Tagungsnetzwerks in der neuen Sammelbandreihe "Diskurs –interdisziplinär" bei IDSopen jährlich veröffentlicht. Mehr Infos unter https://www.ids-mannheim.de/diskurs-interdisziplinaer/.

Ausscheidende Mitarbeiterin: Oda Vietze

Nach langjähriger Mitarbeit beim "Deutschen Fremdwörterbuch" und beim "Lehnwortportal Deutsch" hat Oda Vietze Ende September das IDS verlassen.

Ausscheidender Mitarbeiter: Oliver Pfefferkorn

Oliver Pfefferkorn, der über lange Jahre in der Abteilung zunächst für das "Frühneuhochdeutsche Wörterbuch" und dann für das "Deutsche Fremdwörterbuch" gearbeitet hat, ist Ende 2024 in den Ruhestand getreten.

Ausscheidende Mitarbeiterin: Anna Pohle

Ende September hat Anna Pohle die Abteilung Lexik verlassen. Sie war in der Arbeitsgruppe „Wortbildungsmuster“ im Projekt „Syntagmatik im Lexikon“ tätig.

Jahrestagung des Ukrainischen Deutschlehrer- und Germanistenverbands (UDGV)

Khrystyna Dyakiv hat als Tagungskoordinatorin die 31. Jahrestagung des UDGV organisiert. Die Tagung fand am 27. und 28. September in Lwiw statt. Stefan Engelberg hielt dort den Plenarvortrag.

Ausscheidender Mitarbeiter: Herbert Schmidt

Ende Juni ist Herbert Schmidt ruhestandsbedingt aus den Diensten des IDS ausgeschieden. Er hatte über viele Jahre das Projekt „Deutsches Fremdwörterbuch, Neubearbeitung“ geleitet.

EMLex

Das IDS ist assoziierter Partner des European Master in Lexicography (EMLex). Mitarbeitende der Abteilung Lexik unterrichten dort in regelmäßigen Abständen die Aufbaumodule „Modellierung und Präsentation von Daten in der digitalen Lexikographie“, „Wörterbuchbenutzungsforschung“ sowie „Wörterbuchplanung und Wörterbucherstellung".

Kontakt

Prof. Dr. Stefan Engelberg

Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6-13, Büro 2.01
D-68161 Mannheim

E-Mail: engelberg(at)ids-mannheim.de

Tel.: +49 621 / 1581 – 221
Fax: +49 621 / 1581 – 200

Abteilungsteam

Das Bild zeigt das neue Türschild des IDS.
Kontakt

Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6-13
D-68161 Mannheim

Postanschrift:
Postfach 10 16 21
D-68016 Mannheim

Tel.: +49 621 1581-0
Fax: +49 621 1581-200

Programmbereich Lexikographie und Sprachdokumentation:
Dr. Annette Klosa-Kückelhaus

Programmbereich Lexikalische Syntagmatik:
Prof. Dr. Stefan Engelberg

Programmbereich Lexik empirisch und digital:
Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer