Projekt „Kommunikatives Repertoire von Migrant*innen“
Projektleiter: Dr. Ibrahim Cindark
Projektmitarbeiter: Dr. Ralf Knöbl
Im Zuge der Globalisierung, die mit unterschiedlichen Migrationsbewegungen und vielfältigen Kommunikationskanälen und -formen einhergeht, bilden sich bei Migrant*innen vielschichtige und komplexe kommunikative Repertoires heraus, die noch weitgehend unerforscht sind. Das Projekt analysiert mit ethnografischen, videografischen und konversationsanalytischen Methoden die Sprachprofile und kommunikativen Repertoires von Fokuspersonen, die für wichtige Formen und -phasen der Migration nach Deutschland in den letzten Jahren stehen: Arbeitsmigration, Fluchtmigration und EU-Binnenmigration.
Das Projekt untersucht Repertoires einerseits in institutionellen Kontexten wie Schule und Beruf. Wir analysieren, welche schriftsprachlichen Kompetenzen die Proband*innen in Bezug auf institutionell-formelle Kommunikationsanforderungen mitbringen und wie sie neue Fähigkeiten erwerben. Diese werden in Bezug gesetzt zu den sprechsprachlichen Praktiken. Das in institutionellen Settings aktualisierte Repertoire wird andererseits mit dem in privaten Kontexten genutzten verglichen. Es wird analysiert, wann, wie und warum die Sprecher*innen auf ihre Herkunftssprachen oder ethnolektale Sprechweisen in informellen Gesprächen im Freundes- und Familienkreis zurückgreifen.