Politisch-soziale Grundbegriffe großer Reichweite und Dauer
Das Projekt "Politisch-soziale Grundbegriffe großer Reichweite und Dauer" ist ein Teilprojekt des Forschungsvorhabens Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen, das gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) durchgeführt wird. Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert wirft die Frage auf, wie sich gesellschaftliche Umwälzungen in und durch den politischen Diskurs konstituierten. Durch die Analyse von Grundbegriffen will der Projektverbund Kontinuitäten und Diskontinuitäten des politischen und gesellschaftlichen Diskurses ermitteln. Somit sollen die historischen Sedimente der Gegenwart freigelegt und jene Herausforderungen identifiziert werden, die im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden sind und den politischen Diskurs bis in die Gegenwart hinein prägen.
Das IDS-Projekt nimmt eine thematisch begründete Auswahl politischer Grundbegriffe in den Blick. Es fokussiert dabei politisch relevante Teilkorpora, wie z. B. den publizistischen Diskurs der Nachkriegszeit, die Parlamentsprotokolle des 20. Jahrhunderts oder politische Reden während des Nationalsozialismus. Mit der Absicht, Verwendungsweisen und Bedeutungswandel zentraler politisch-sozialer Begriffe in diesen politischen Kommunikationsräumen mithilfe digitaler Verfahren diskurssemantisch und korpuspragmatisch nachzuspüren, adressiert das Projekt das wichtige Desiderat einer linguistisch fundierten Begriffsgeschichte für klar umrissene Kernbereiche des politischen Diskurses.
Das Projekt "Politisch-soziale Grundbegriffe großer Reichweite und Dauer" ist in der Abteilung Lexik verortet. Das Verbundprojekt Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen wird von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Programms Kooperative Exzellenz seit 2022 gefördert. Leiter des Verbunds ist Prof. Dr. Ernst Müller (ZfL).