Heidrun Kämper:

Feierliche Verabschiedung in den Ruhestand

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Mit sehr herzlichem Dank für ihr jahrzehntelanges Engagement für das IDS haben wir am 19. Mai 2021 im Rahmen einer internen digitalen Feier unsere langjährige Mitarbeiterin Prof. Dr. Heidrun Kämper in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Unser Wissenschaftlicher Direktor Prof. Dr. Henning Lobin dankte ihr für ihre achtundzwanzigjährige akademische Wirkungszeit am IDS, in der sie einen eigenen Forschungsbereich zu „Sprachlichen Umbrüchen“ der Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts aufgebaut, wichtige (aktuelle) Drittmittelprojekte eingeworben und ein gewichtiges Lehrangebot an der Universität Mannheim den Studierenden ermöglicht hat. Er betonte, dass ihre Forschung großes wissenschaftliches und mediales Interesse hervorgerufen und auch in die Mannheimer Stadtgesellschaft hineingewirkt habe. „Ich hoffe, dass Sie dem IDS aufs engste verbunden bleiben werden, und es ist uns eine große Freude, dass Sie kooptiertes Mitglied des IDS bleiben“, so Lobin.


Prof. Dr. Stefan Engelberg, stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor des IDS und Leiter der Abteilung Lexik, beleuchtete ihren wissenschaftlichen Werdegang und wies darauf hin, dass sich ihre Leidenschaft für Demokratie schon in ihrer Dissertation gezeigt habe.
Ihre Mitarbeiter Dr. Mark Dang-Anh und Dr. Stefan Scholl würdigten ihre wegweisende, umfangreiche Forschung, „philologische Akribie“ und ansteckende „analytische Begeisterung“ als Projektleiterin.
Der MaLeiChor brachte ihr ein Ständchen und erinnerte an ihre langjährige Chormitgliedschaft.

Seit 1993 war Heidrun Kämper am IDS in der Abteilung Lexik tätig – zu Beginn beim „Deutschen Fremdwörterbuch“. Ab dem Jahr 2000 leitete sie den Arbeitsbereich „Sprachliche Umbrüche“ mit verschiedenen Forschungsprojekten zur Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts (zu Diskursen der frühen Weimarer Republik, zum Protestdiskurs 1967/68 und zum Schulddiskurs in der frühen Nachkriegszeit). Seit 2018 leitet sie das DFG-Projekt „Sprachliche Sozialgeschichte 1933 bis 1945“ und stellt in weiteren aktuellen Studien Bezüge zur heutigen Zeit her, u.a. zum Wiedererstarken rechter Diskurswelten.

Sie promovierte 1988 an der Technischen Universität Braunschweig (TUBS), erlangte 2005 ihre Habilitation an der Universität Mannheim und lehrte über viele Jahre als apl. Professorin an der Universität Mannheim und als Gastdozentin an weiteren Universitäten des In- und Auslandes. Weitere Informationen finden Sie auch unter: https://www.ids-mannheim.de/lexik/personal/kaemper.

Zwanzig Jahre lang war sie Mitglied der Redaktion der IDS-Zeitschrift SPRACHREPORT, und sie engagierte sich als Diversitätsbeauftrage und Ombudsvertreterin am IDS.

In einem aktuellen Interview spricht Heidrun Kämper mit Karin Fischer in der Sendung „Kulturfragen“ im Deutschlandfunk am 11.4.2021 darüber, wie sprachliche „Augenblicksbildungen“ zur Coronakrise und aktuelle gesellschaftliche Debatten aus sprachpolitischer und -historischer Sicht zu bewerten sind. Das 25-minütige Interview ist unter folgendem Link abrufbar:

https://www.deutschlandfunk.de/corona-sprachblueten-von-bruecken-lockdown-bis-oeffnungs.911.de.html?dram:article_id=495341.

Wir freuen uns, auch in Zukunft über den Ruhestand hinaus in enger Verbindung zu bleiben!