Pressemitteilung:

Förderpreis für germanistische Sprachwissenschaft geht an Dr. Toke Hoffmeister

Hugo-Moser-Preis 2025 Preisträger: Dr. Toke Hoffmeister stehend an eine Wand gelehnt
© Felix Matzner

Der Förderpreis für germanistische Sprachwissenschaft der Hugo-Moser-Stiftung geht in diesem Jahr an Dr. Toke Hoffmeister (Marburg). Der Preis in Höhe von 7.500 Euro wird für noch nicht abgeschlossene Forschungsarbeiten im Bereich der germanistischen Linguistik an Nachwuchsgermanisten und -germanistinnen vergeben. Gestiftet wurde er 1986 vom Mitbegründer und ersten Präsidenten des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Prof. Dr. Hugo Moser und dessen Ehefrau Hildegard Moser. Verliehen wird der Preis am 12.3.2025 im Congress Center Rosengarten Mannheim im Rahmen der 61. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache.

Forschungen zu „Sprachhandlungen und Sprachstruktur. Sprache im Spannungsfeld von Individuum und Kollektiv“

Das Habilitationsprojekt von Toke Hoffmeister, für welches er den Hugo-Moser-Preis erhält, trägt den Titel „Sprachhandlung und Sprachstruktur. Sprache im Spannungsfeld von Individuum und Kollektiv“. Im Zentrum des Projekts steht die Frage, in welcher Weise die Sprachverwendung und die Sprachvorstellungen einzelner Sprecher/-innen die Sprache an sich verändern – also etwa, wie es sein kann, dass sich Sprachvarianten wie „brung“ für „gebracht“ in einem kleinen Sprachraum des Rhein­fränkischen durchsetzen und auch im Spracherwerb stabilisieren. Nach Toke Hoffmeister ist es für die Beantwortung dieser Frage von zentraler Bedeutung, mehr darüber zu erfahren, wie Sprecher/-innen sprachliche Strukturen erkennen, speichern, einordnen, bewerten und sich mit bestimmten Varianten auch sozial identifizieren. Es geht also letztlich um die Frage nach dem Verhältnis von Mikro-Ebene (die einzelnen Sprecher/-innen und ihr sprachliches Handeln) und Makro-Ebene (die Ebene der Sprach­gemeinschaft und des Sprachsystems). Die kognitiv verankerten Sprach-Repräsentationen von Spreche­rin­­nen und Sprechern sieht Hoffmeister dabei als Vermittlungsinstanz zwischen dem indi­viduel­len Sprachgebrauch und Spracherleben auf der einen Seite, der Sprach­struktur im Spannungs­feld zwischen Konstanz und Wandel auf der anderen Seite.

Bei der Modellie­rung stützt Hoffmeister sich auf empirische Daten aus verschiedenen Teilprojekten des Graduiertenkollegs „Dynamik und Stabilität sprachlicher Repräsentationen“ am Forschungs­zentrum Deutscher Sprachatlas der Philipps-Universität Marburg. Hier werden u.a. Daten aus der Regionalsprachforschung, aus der Spracherwerbsforschung, aus der Neurolinguistik und der Sprachwandelforschung erhoben und analysiert.

Mit dem Förderpreis (im Rahmen des Stifterverbandes für die deutsche Sprachwissenschaft) unterstreicht der wissenschaftliche Beirat der Hugo-Moser-Stiftung, dass das Projekt von Dr. Toke Hoffmeister für die sprachwissenschaftliche Forschung als besonders förderungswürdig erachtet wird.

Pressefoto und weiterführende Informationen:

Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim ist die gemeinsam vom Bund und allen Bundesländern getragene zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Dokumentation und Erforschung der deutschen Sprache in Gegenwart und neuerer Geschichte. Es gehört zu den über 90 Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Näheres unter: www.ids-mannheim.de, https://bsky.app/profile/idsmannheim.bsky.social, www.facebook.com/ids.mannheim, www.instagram.com/ids_mannheim/, https://wisskomm.social/@ids_mannheim und www.leibniz-gemeinschaft.de.