Projekt "Professionelles Handeln in der Interaktion"

Teilprojekt: Medizinische Versorgung – Ärztliche Hypothesenbildungsprozesse

Bearbeiter: <link prag personal spranz.html>Prof. Dr. Thomas Spranz-Fogasy

Das Teilprojekt rekonstruiert den interaktiv organisierten Hypothesenbildungsprozess im Rahmen medizinisch-psychosomatischer Diagnostik. Untersucht werden die interaktiven und kognitiven Anforderungen des diagnostischen Prozesses sowie die im Interaktionshandeln sichtbaren Verfahren zu deren Bearbeitung, um die zugrunde liegenden kognitiven Steuerungsprozesse zu erfassen. Das Datenkorpus besteht dabei aus drei verschiedenen Interviewtypen:
  1. Psychosomatische Diagnose-Interviews, die mit dem Manual der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik arbeiten (s. Arbeitskreis OPD 2007)
  2. Zeitnah geführte Recall-Interviews mit den in (1) jeweils beteiligten OPD-Therapeuten (s. dazu: Pomerantz (2005)
  3. Experten-Interviews mit einem nicht beteiligten, aber geschulten OPD-Therapeuten
Die drei Interviewtypen werden hinsichtlich der darin identifizierbaren diagnostischen Hypothesenbildungsprozesse und deren Anknüpfungspunkte im OPD-Interview und im OPD-Modell aufeinander bezogen untersucht. Zudem sollen auch interaktional-linguistisch Phänomene identifiziert werden, die in das OPD-Manual einfließen und der Diagnostik selbst dienen sollen. Literatur:
  • Arbeitskreis OPD (2007). Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung. Bern.
  • Pomerantz, A. (2005). Using participants' video stimulated comments to complement analyses of interactional practices. In: H. te Molder & J. Potter (eds.) Talk and cognition: Discourse, mind and social interaction. Cambridge, pp. 93-113.
Kontakt: Prof. Dr. Thomas Spranz-Fogasy, spranz(at)ids-mannheim.de