Projekt „Deutsche Aussprache“
Projektleiter: Dr. Stefan Kleiner
Projektteam: Dr. Stefan Kleiner, Dr. Ralf Knöbl, Nora Müller (MA)
Die aktuellen Aussprachekodizes des Gegenwartsdeutschen sind entweder unzureichend empirisch fundiert oder in ihrer Ausrichtung trotz partiell empirischen Bezugs präskriptiv orientiert, womit auf der Standardsprachebene vorhandene Aussprachevariation bewusst ausgeblendet wird.
Das Projekt „Deutsche Aussprache“ hat das Ziel, diese Empirie- und Methodenlücke zu schließen. Dazu wird in einem ersten Vorbereitungsschritt ein umfangreiches, v.a. nach Genre und regionaler Herkunft (Landesrundfunkanstalten) stratifiziertes Korpus (1000h) aus in den Medien gesprochener Standardsprache zusammengestellt (Schwerpunkt Nachrichten- und Informationssendungen, aber auch Fiktionales), das in einem zweiten Schritt vor allem mithilfe von automatischer Spracherkennung für die Analyse aufbereitet werden soll. Ziel ist es, ausreichend stratifizierte Sprachdaten zu gewinnen, um Auswertungen vorrangig zu Häufigkeiten von lautlichen Varianten in bestimmten phonotaktischen Kontexten oder Einzelwörtern in Abhängigkeit von den außersprachlichen Variablen vornehmen zu können. Die kommentierten Ergebnisse sollen dann schwerpunktmäßig in einer online zugänglichen Informationsplattform zur deutschen Standardaussprache publiziert werden.