
Wie verändern sich
Interaktionen, wenn sie Teil eines
Medienprodukts werden? Wie lässt sich dieser Wechsel
interaktionsanalytisch fassen? Mittels welcher
Praktiken bewerkstelligen Interagierende einen solchen Wechsel?
Die vorliegende Studie widmet sich dieser
Schnittstelle zwischen Interaktion und medialen Produkten, indem sie auf der Grundlage von Videoaufnahmen in Theaterproben der
interaktiven Herstellung von Medienprodukten, in diesem Fall Theateraufführungen, nachgeht. Dabei konzentrieren sich die Analysen auf ein
spezifisches, interaktionsorganisatorisches Phänomen innerhalb der
Produktion von Theateraufführungen, nämlich auf die
Übergänge oder Transitionen zwischen Besprechungs- und Spielanteilen innerhalb der gemeinsamen Probenarbeit. An solchen Übergängen wird nicht nur deutlich, in welchen Hinsichten natürliche (Besprechungen) und mediale (Szenenspiel) Interaktionen differieren, sondern auch wie mediale (Spiel-)Welten interaktional ein- und ausgeleitet werden.
Anhand dreier Ausschnitte, die
drei systematische Phasen innerhalb von Transitionen repräsentieren (vor dem Szenenspiel; Beendigung des Szenespiels; nach dem Szenenspiel), wird mikroanalytisch gezeigt, mittels welcher
Praktiken Übergänge zwischen Real- und Spielwelt vollzogen werden und wie das
Zusammenspiel dieser Phasen als probenspezifischer 'Funktionszyklus' organisiert ist. Dies stellt die Grundlage zur Bestimmung eines
fallbasierten Grundmodells theatraler Probenproduktion dar, was dazu beitragen soll, die Konstitution medialer Welten als interaktive Herstellung besser zu begreifen.