Peter-Roschy-Preis:

Preisträgerin 2023

Das Foto zeigt Mechthild Habermann und Alexandra Gubina.
Prof. Dr. Mechthild Habermann, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des IDS (li.) und die Preistägerin 2023 des Peter-Roschy-Preises, Dr. Alexandra Gubina (re.), © Annette Trabold, IDS

Auf der 59. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) wurde am 15. März 2023 zum dritten Mal der Peter-Roschy-Preis für eine herausragende Dissertation verliehen, die am IDS oder in seinem Umfeld entstanden ist. 2023 erhielt Dr. Alexandra Gubina (Abteilung Pragmatik) mit ihrer Dissertation zum Thema "Linguistische Ressourcen des sozialen Handelns in der Interaktion" den mit 1.500 € dotierten Preis.

Die Dissertation von Alexandra Gubina "behandelt ein Kernthema der Abteilung Pragmatik des IDS: den Zusammenhang zwischen sprachlichen Formen und sprachlichen Handlungen. Sie bewegt sich damit im Zentrum der traditionellen Fragestellungen der linguistischen Pragmatik. Die innovative Leistung der Arbeit besteht zum einen darin, dass ein wichtiger Bereich der deutschen Grammatik, nämlich Konstruktionen mit Modalverben, erstmals auf der Basis von Korpora authentischer Interaktion umfassend bezüglich ihrer Pragmatik und interaktionalen Verwendung untersucht wird. Zum anderen zeigt sie methodisch, dass die interaktionslinguistische Auswertung einer großen Menge von Videodaten sozialer Interaktion es ermöglicht, die Verwendungsbedingungen und –funktionen grammatischer Formate sehr viel genauer und in Bezug auf die Relevanz zahlreicher Kontextdimentionen zu analysieren, als dies mit intuitiven, experimentellen oder korpuslinguistischen Methoden möglich wäre. Die Arbeit leistet einen auch auf internationalem Niveau herausragenden Beitrag zum Verständnis, wie Grammatik, Semantik, interaktionale Sequenz, nonverbales Handeln, räumliche Situierung der Interaktion und Merkmale der Beteiligtenkonstellation bei der Zuschreibung von Handlungen und bei der Wahl von Äußerungsformaten für spezifische Handlungen zusammenspielen", so Prof. Dr. Arnulf Deppermann in seiner Stellungnahme für den wissenschaftlichen Beirat des IDS.