Konzeption

"Demokratiediskurs 1918-1925"

Dieses Projekt, mit dem wir am 1. Februar 2010 beginnen, beruht auf einer transdisziplinären Forschungskonzeption, denn die Leitideen des Konzepts liegen auf der Schnittstelle zwischen Politik- und Ereignisgeschichte einerseits und Diskurs-, Mentalitäts- und Sprachgeschichte andererseits.

Durch die Zusammenarbeit von Sprach- und Geschichtswissenschaft wird die Interdependenz zwischen politisch-gesellschaftlichen und diskursiv-sprachlichen Zäsuren in dem Vorhaben mit der sprach-, mentalitäts- und diskursgeschichtlichen Perspektive eng geführt und am Beispiel des politisch-sozialen Umbruchs der frühen Weimarer Republik exemplifiziert.

Der Fokus des sprachgeschichtlichen Arbeitsbereichs ist insbesondere auf die Entwicklung von demokratiebezogenen Wortschätzen und Konzepten gerichtet, die in dieser Umbruchzeit geprägt oder umgedeutet wurden und die dann die gesellschaftlich-politischen Diskurse des 20. Jahrhunderts lexikalisch und konzeptuell bestimmen.

Da die Umbruchzeit der Jahre 1918ff. auch von diskursiven Beharrungsmechanismen gekennzeichnet ist, ist außerdem der lexikalisch und konzeptuell repräsentierte (Streit um den ggf. modifizierten) Fortbestand des aus der Kaiserzeit hineinreichenden konservativ-nationalistischen Wortschatzes der monarchischen Gesellschaft sowie der antidemokratisch-rassistische Wortschatz der radikalen Rechten zu beschreiben.