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Sammelbandbeitrag von Nadine Proske zur Rolle komplexer Nachfeldbesetzungen bei der Einheitenbildung im gesprochenen Deutsch
  • Proske, Nadine (2015): Die Rolle komplexer Nachfeldbesetzungen bei der Einheitenbildung im gesprochenen Deutsch. In: Vinckel-Roisin, Hélène (Hrsg.): Das Nachfeld im Deutschen. Theorie und Empirie. (= Reihe Germanistische Linguistik 303). Berlin/Boston: de Gruyter, S. 279-297.

    In bisherigen Untersuchungen zu nicht satzwertigen Konstituenten im Nachfeld im gesprochenen Deutsch standen meist die häufig vorkommenden, eher kurzen und wenig komplexen Typen im Mittelpunkt. Die vorliegende Pilotstudie widmet sich dagegen einem bestimmten Typ komplexer Nachfeldbesetzungen – ausgeklammerten und nachgetragenen durch einen Relativsatz erweiterten Präpositionalphrasen –, zum einen, um dessen Funktionen aufzuzeigen, und zum anderen, um deutlich zu machen, dass diese Funktionen ihre Grundlage in allgemeinen Prinzipien der spontan gesprochenen Sprache haben. So lässt sich die Verwendung dieses Typs auf die inkrementelle Planung syntaktischer Strukturen sowie die Tendenz zur ‚Portionierung‘ von Informationen und kommunikativen Handlungen zurückführen, die die Gestalt vieler bereits beschriebener gesprochensprachlicher Strukturen motivieren und auch für die Erklärung weiterer Typen komplexer Nachfeldbesetzungen relevant sein dürften. Die Untersuchung will somit auch einen Beitrag zum allgemeinen Verständnis der Einheitenbildung – auf syntaktischer, prosodischer, semantischer und pragmatischer Ebene – leisten.