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Monographie "Spiel oder nicht Spiel?" von Axel Schmidt
Wie verändern sich Interaktionen, wenn sie Teil eines Medienprodukts werden? Wie lässt sich dieser Wechsel interaktionsanalytisch fassen? Mittels welcher Praktiken bewerkstelligen Interagierende einen solchen Wechsel? Die vorliegende Studie widmet sich dieser Schnittstelle zwischen Interaktion und medialen Produkten, indem sie auf der Grundlage von Videoaufnahmen in Theaterproben der interaktiven Herstellung von Medienprodukten, in diesem Fall Theateraufführungen, nachgeht. Dabei konzentrieren sich die Analysen auf ein spezifisches, interaktionsorganisatorisches Phänomen innerhalb der Produktion von Theateraufführungen, nämlich auf die Übergänge oder Transitionen zwischen Besprechungs- und Spielanteilen innerhalb der gemeinsamen Probenarbeit. An solchen Übergängen wird nicht nur deutlich, in welchen Hinsichten natürliche (Besprechungen) und mediale (Szenenspiel) Interaktionen differieren, sondern auch wie mediale (Spiel-)Welten interaktional ein- und ausgeleitet werden. Anhand dreier Ausschnitte, die drei systematische Phasen innerhalb von Transitionen repräsentieren (vor dem Szenenspiel; Beendigung des Szenespiels; nach dem Szenenspiel), wird mikroanalytisch gezeigt, mittels welcher Praktiken Übergänge zwischen Real- und Spielwelt vollzogen werden und wie das Zusammenspiel dieser Phasen als probenspezifischer 'Funktionszyklus' organisiert ist. Dies stellt die Grundlage zur Bestimmung eines fallbasierten Grundmodells theatraler Probenproduktion dar, was dazu beitragen soll, die Konstitution medialer Welten als interaktive Herstellung besser zu begreifen.