AADG

Atlas zur Aussprache des deutschen Gebrauchsstandards
Der jetzt auf einer Wiki-Plattform publizierte Atlas zur Aussprache des deutschen Gebrauchsstandards (AADG) besteht aus einer Mitte 2011 begonnenen und stetig erweiterten Sammlung von kommentierten Sprachkarten zu ausgewählten Phänomenen besonders aus dem Bereich der Aussprache, die überwiegend auch mit den zugrunde liegenden Tonbelegen versehen sind. Das Ziel des Atlas ist es, die auch auf einer formellen Sprachebene bestehende Variation im Bereich der Aussprache für den gesamten Raum, in dem Deutsch Amts- und Unterrichtssprache ist, zu dokumentieren und zu beschreiben.
Grundlage der im Atlas dokumentierten sprachlichen Phänomene ist das Korpus Deutsch heute. Deren Auswahl folgt im Wesentlichen zwei Leitlinien: Zum einen soll während der Projektlaufzeit das gesamte Phonemsystem der deutschen Standardsprache beschrieben werden, zum anderen aber auch möglichst viele regional variierende Phänomene ins Zentrum der Beschreibung gerückt werden. Der Projektabschluss ist für das Jahr 2017 geplant, bis dahin ist mit einer kontinuierlichen Erweiterung des Bestands auf 300-400 kartierte und kommentierte Variationsphänomene zu rechnen. Gegenwärtig (Stand 14. August 2013) enthält der AADG 111 kommentierte Sprachkarten. Die hier ausgewerteten Daten stammen zum größten Teil aus der Vorlesesprache von Oberstufenschülern, insbesondere aus den vorgelesenen Wortlisten des Korpus. Grund für diese Schwerpunktsetzung ist zum einen die durch das Vorlesen erreichte hohe Formalitätsstufe, zum anderen die optimale Vergleichbarkeit der Daten für die insgesamt 670 Sprecherinnen und Sprecher. Daneben sind aber auch spezifisch spontansprachliche Erscheinungen thematisiert und es werden auch Vergleiche mit anderen Korpora und Korpusteilen des Deutsch heute-Korpus gezogen.