Wörter, Medien und Gesellschaft

© Petra Storjohann

Die Gesellschaft formiert sich durch die fortwährenden sprachlich-medialen Hervorbringungen und Aushandlungen politischer Positionen und kultureller Identitäten. Der Arbeitsbereich Wörter, Medien und Gesellschaft versteht sich als medien-, polito- und diskurslinguistischer Beobachter gegenwärtiger und historischer gesellschaftlicher Entwicklungen und erforscht Prozesse der sprachlichen Konstitution von Gesellschaft. Er betrachtet gesellschaftsbezogenen Sprachgebrauch als mediale und semiotische Kommunikation a) in Interaktionen und Texten, b) in sozialen Praktiken und c) in gegenwärtigen und historischen Diskursen. Die Bedeutung von Wörtern konstituiert sich entsprechend in politischen und kulturellen Kontexten, welche ihrerseits durch Wort- und Sprachgebrauch geprägt werden. Empirisch fundierte Analysen deutschsprachiger, gesellschaftsbezogener Kommunikation können dabei zu einem aufgeklärten Verständnis komplexer, öffentlicher Sprachgebrauchsdynamiken beitragen.

Ein thematischer Schwerpunkt des Arbeitsbereiches liegt in der Bearbeitung sprachlicher und kommunikativer (Medien-)Praktiken der politischen Positionierung und Identitätskonstitution im gesellschaftlichen Kontext. Darüber hinaus wird aus dem Arbeitsbereich die Forschung des IDS im Verbundprojekt Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen koordiniert, die im Teilprojekt Politisch-soziale Grundbegriffe großer Reichweite und Dauer durchgeführt wird. Durch die Beteiligung am Journal für Medienlinguistik und am Tagungsnetzwerk Diskurs – interdisziplinär ist der Arbeitsbereich in der Diskurs- und Medienlinguistik vernetzt und überdies im historisch ausgerichteten Leibniz-Forschungsverbund Wert der Vergangenheit aktiv.

Politisch-soziale Grundbegriffe großer Reichweite und Dauer

In diesem Teilprojekt des Leibniz-Verbundprojekts "Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen" werden mittels korpuspragmatischer und diskurssemantischer Analysen Verwendungsweisen und Bedeutungswandel zentraler politischer Begriffe des 20. Jahrhunderts untersucht. Das Projekt wird durch das Förderprogramm Leibniz-Kooperative Exzellenz gefördert.

Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit"

Im Leibniz-Forschungsverbund "Wert der vergangenheit" wird untersucht, wie durch Sprache, Medialität und Digitalität historische Evidenz geprägt wird, wie Raum- und Zeitvorstellungen Geschichtsbilder konturieren, und wie die Ressource Vergangenheit für Vergemeinschaftungsprozesse und Identitätskonflikte sowie auf einem größer werdenden Geschichtsmarkt genutzt wird.

Tagungsnetzwerk "Diskurs – interdisziplinär"

Das Tagungsnetzwerk "Diskurs – interdisziplinär" bietet ein Forum, auf dem Vertreter*innen der Linguistik, der Soziologie, Politologie, Philosophie, Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft und anderer kulturanalytisch arbeitender Wissenschaften die Perspektive 'Diskurs' je fachspezifisch und fachübergreifend, disziplinär und interdisziplinär, reflektieren und diskutieren. 

Aktuelles

Jahresarchiv

  • März 2023: Am 9. März 2023 findet in Berlin am ZfL ein Grundbegriffe-Methodenworkshop des Verbundprojekts "Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen" statt.
  • Februar 2023: Stefan Scholl hält am 25. Februar einen Vortrag zu "Begriffs- und Sprachgeschichte der Demokratiegeschichte" im Rahmen der Fachtagung "Demokratiegeschichte" in Weimar. Die Konferenz wird live gestreamt, eine Teilnahme per Zoom ist nach vorheriger Anmeldung über die Webseite möglich.
  • Januar 2023: Stefan Scholl hält am 27. Januar 2023 einen Vortrag zu "Die Konstruktion 'historischer Bedeutung' im politischen Kommunikationsraum des Nationalsozialismus am Beispiel des 30. Januar 1933" im Rahmen des Leibniz-Forschungsverbunds Wert der Vergangenheit. Die Veranstaltung findet online statt.
Projektleiter

Mark Dang-Anh

wiss. Mitarbeiter

Stefan Scholl

Projekt "Politisch-soziale Grundbegriffe großer Reichweite und Dauer"

wiss. Mitarbeiterin

Khrystyna Dyakiv

stud. Hilfskraft

Lea Schönfeld