Programmbereich Grammatisches Wissen und Sprachgebrauch
Leitung des Programmbereichs: Dr. Marek Konopka
Der Programmbereich widmet sich grammatischer Analyse und Beschreibung des Gegenwartsdeutschen als geschriebener und gesprochener Standardsprache. Die Untersuchungen konzentrieren sich einerseits auf die innersprachliche Variation, andererseits auf die übereinzelsprachliche Variation unter kontrastiven und sprachtypologischen Aspekten. Die Ergebnisse werden in Printpublikationen, Open-Access-Veröffentlichungen und über das Online-Angebot des grammatischen Informationssystems grammis präsentiert.
Im Projekt Korpusgrammatik werden sprachimmanente und außersprachliche Faktoren der Variation in zentralen Bereichen der Morphologie und Syntax erforscht. Die korpusgestützten Untersuchungen zum standardsprachlichen und standardnahen Deutsch sind auf die Erstellung einer neuen Grammatik des Deutschen ausgerichtet, in der die Variation im Sprachgebrauch gezielt fokussiert und umfassend aufgearbeitet wird. Parallel wird an der Weiterentwicklung der korpuslinguistisch-statistischen Methodik für grammatische Analysen gearbeitet.
Das Projekt Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich – Verbgrammatik (GDE-V) setzt das Projekt GDE-N fort. Ziel ist das Erstellen einer Grammatik des Deutschen aus kontrastiv-typologischer Perspektive zu den Themenbereichen Morphologie, Syntax und Semantik verbaler Einheiten.
Im Projekt Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich – Aspektualität (GDE-A) werden sprachliche Mittel zur Kodierung von Aspektualität mit Fokus auf das Deutsche untersucht.
Ziel des Projekts Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich – Fragesätze (GDE-F) ist die Bestimmung, theoriegeleitete Analyse und typologische Einordnung der spezifischen Eigenschaften von Fragesätzen des Deutschen vor dem Hintergrund ausgewählter europäischer Vergleichssprachen.
Das Projekt Empirie im Forschungstransfer widmet sich dem evidenz-basierten Wissenstransfer, um die Forschungsergebnisse der Abteilung der nicht-wissenschaftlichen Öffentlichkeit zielgruppengerecht zugänglich zu machen und den Wissensaustausch mit benachbarten Disziplinen zu vertiefen.
Das Projekt Grammatischer Wandel im neusten Deutsch untersucht aktuellen und künftigen Sprachwandel in einer Langzeitstudie.
Das Projekt Grammatische Strukturen im gesprochenen Deutsch untersucht morphologische und syntaktische Merkmale des gesprochenen im Vergleich mit dem geschriebenen Deutschen.
Gegenstand des Projekts Morphophonologie sind morphologisch bedingte Besonderheiten in der phonologischen Form abgeleiteter Wörter.
Das Projekt Wortphonologie beschreibt das phonologische Kontrastpotential des Deutschen aus sprachvergleichender Perspektive, wobei phonetische Untersuchungen zur empirischen Verifizierung eine wichtige Rolle spielen.
Das Projekt Grammatische Funktionswörter im Sprachvergleich untersucht Modalpartikeln, Fokuspartikeln und Aspektpartikeln des Deutschen im Vergleich mit dem Portugiesischen und Italienischen.
Im Projekt Sprachvergleich Deutsch-Portugiesisch: Konnektoren werden Syntax und Semantik der Satzverknüpfer im Deutschen und im (brasilianischen) Portugiesischen erforscht.
Gegenstand des Projekts Satz und Satzgefüge kontrastiv: Deutsch – Portugiesisch – Italienisch sind Syntax, Informationsstruktur und Semantik einfacher und komplexer Sätze des Deutschen im Vergleich mit den romanischen Sprachen Portugiesisch und Italienisch.
Aktuelles (Auswahl)
23.–24.9.2024 (angenommen): Dániel Czicza, Sandra Hansen, Kristin Kopf & Franziska Kretzschmar: "Langzeiterhebung grammatischen Wandels im standardnahen Deutsch. Ergebnisse einer Pilotstudie", Vortrag, Tagung: Stabilität und Dynamik in der regionalsprachlichen (Morpho-)Syntax des Deutschen. Standortbestimmungen und Zukunftsperspektiven. Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
8.–11.7.2024 (angenommen): Dániel Czicza, Sandra Hansen, Kristin Kopf & Franziska Kretzschmar: "Tracking grammatical change: a long-term survey of German", Vortrag, Tagung: ICLaVE|12 (12th International Conference on Language Variation in Europe), Wien.
6.–7.6.2024 (angenommen): Dániel Czicza, Sandra Hansen, Kristin Kopf & Franziska Kretzschmar: "Grammatischen Wandel bestimmen und tracken: Wortbildung, Flexion, Syntax", Vortrag, Tagung: Sprachwandel im Deutsch der Gegenwart: Externer Workshop zu Querschnittsthema 2 "Sprachwandel" am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.
22.2.2024: Franziska Kretzschmar, Sandra Hansen, Anna Volodina & Christian Lang: " ‘You don’t hang a Frida Kahlo next to a Jackson Pollock.’ The effect of referential features and gender congruency on the comprehension of unfamiliar artist-for-work metonymies in German", Posterpräsentation, Tagung: Linguistic Evidence. Potsdam.
15.11.2023: Franziska Kretzschmar: "Sprachforschung erlebbar machen. Erträge eines Citizen-Science-basierten Ausstellungsexponats", Forum Wissenschaftskommunikation 2023, Bielefeld.
25.10.2023: Dániel Czicza, Sandra Hansen & Kristin Kopf: "Grammatischer Wandel im neusten Deutsch & Methoden der Grammatikforschung". Sprachwandel im Deutsch der Gegenwart – Interner Workshop zum Querschnittsthema 2, IDS Mannheim.
20.–22.9.2023: Sandra Hansen, Franziska Kretzschmar, Anna Volodina & Christian Lang: " ‘You don’t hang a Frida Kahlo next to a Jackson Pollock.’ The effect of gender congruency on the comprehension of unfamiliar artist-for-work metonymies in German", Posterpräsentation, Tagung: Xprag X – The 10th biennial meeting of Experimental Pragmatics. Paris, Frankreich.
13.9.2023: Sandra Hansen & Marco Gierke: "Korpusanalysen: DeReKo und der R-Korap-Client", Kurs, Sommerschule der Zürcher Korpuslinguistik und Korpuspragmatik (ZuKoKo), Universität Zürich.
12.9.2023: Sandra Hansen, Marco Gierke, Harald Lüngen & Marc Kupietz: "Bestehende Ressourcen: Das Deutsche Referenzkorpus (DeReKo)", Vortrag, Sommerschule der Zürcher Korpuslinguistik und Korpuspragmatik (ZuKoKo), Universität Zürich.
01.9.2023: Christian Lang, Franziska Kretzschmar & Sandra Hansen: " ‘They stole a real Maximowa.’ The effect of gender congruency on the comprehension of unfamiliar artist-for-work metonymies in German", Posterpräsentation, Tagung: AMLaP – Architectures and Mechanisms for Language Processing Conference 2023. San Sebastián, Spanien.
20.7.2023: Hagen Augustin, Dániel Czicza, Lutz Gunkel, Susan Schlotthauer, Kerstin Schwabe, Beata Trawiński & Angelika Wöllstein: "Propositional arguments in English, German, Hungarian, Italian and Polish" (poster presentation). 10th International Contrastive Linguistics Conference (ICLC-10), 18–21 July 2023, Universität Mannheim.
15.6.2023: Kristin Kopf: "Grammatische Variation im Standard. Ergebnisse aus dem Projekt Korpusgrammatik", Kolloquium Historische Linguistik, Frankfurt a.M.
15.6.2023: Sandra Hansen: "Statistische Methoden in der Linguistik", Vortrag im Rahmen des Proseminars "Grammatik und Korpora", Germanistisches Seminar, Universität Heidelberg.
10.5.2023: Renate Raffelsiefen: "The prosodic organization of affixes: conditions and consequences", Forschungskolloquium Romanistische Sprachwissenschaft, Freie Universität Berlin.