Grammatik der deutschen Sprache (GDS)


Aufbau

Der Text ist in größere Teile (A-H) gegliedert, von denen die ersten (A, B) einführenden und grundlegenden Charakter haben: A Einführung B Grundbegriffe

      • B1 Wortarten und interaktive Einheiten
      • B2 Wortgruppen: Phrasen und verbale Gruppen
      • B3 Kommunikative Minimaleinheit und Satz

Die mittleren drei Teile (C-E) mit etwa vergleichbarem Umfang setzen die inhaltlichen Schwerpunkte: die funktional ansetzende Perspektive wird in D, die kompositionale in E entwickelt; Teil C behandelt funktionsorientiert (C1, C5, C6) bzw. formbezogen (C2-C4) die Grammatik von Text und Diskurs. C Zur Grammatik von Text und Diskurs D Funktionale Analyse von kommunikativen Minimaleinheiten und ihren Teilen E Kompositionaler Aufbau kommunikativer Minimaleinheiten Die letzten Teile (F-H) haben spezifizierenden Charakter: F Verbalgruppen G Nicht-verbale Phrasen H Subordinierte und koordinierte Strukturen

      • H1 Subordination: Nebensätze
      • H2 Koordination

Die Binnenstruktur zeigt in der Regel eine Abfolge vom Allgemeinen zum Besonderen. Wir beginnen mit einer Einführung und Illustration des Phänomens, kommen über Analyse und Abgrenzung, Festlegung und Definition zu Beschreibungen und Erklärungen von Struktur und Funktion und gehen abschließend auf Besonderheiten, Erscheinungen im Umfeld, periphere Vorkommen usw. ein. Der Stil der Darstellung ist individuell etwas unterschiedlich, auch geprägt durch die im jeweiligen Grammatikteil gestellte Aufgabe: Er kann induktiv-generalisierend, deduktiv-resümierend oder reflexiv-entwickelnd sein. Eine eingehende Auseinandersetzung mit Fachliteratur haben wir (traditionsgemäß) vermieden. In den einleitenden und einigen eingestreuten Petit-Passagen finden sich nur die allernotwendigsten Hinweise auf entscheidende Ausgangspunkte, Anknüpfungen oder Abweichungen. Wir haben auf Vollständigkeit keinerlei Wert gelegt. Unsere Bibliographie enthält nicht alles, was wir gelesen haben, sondern nur die erwähnten oder für dieses Werk unmittelbar relevanten Titel. Wenn der Text nicht immer leicht zu lesen ist, liegt dies an der Komplexität der Sache, den manchmal neuartigen Zugangsweisen und nicht zuletzt an den Vernetzungen im Gegenstandsbereich wie auch in unserer Darstellung. Wer linguistische Grundkenntnisse besitzt, schon einmal eine forschungsorientierte Grammatik studiert hat oder mit grammatischen Problemen vertraut ist, wird es einfacher haben. Da die kategorialgrammatische Notationsweise und die Prinzipien der logischen Semantik nicht in allen Linguistik-Einführungen bzw. im Grundstudium vermittelt werden, empfiehlt es sich, das Kapitel E2 1. sorgfältig zu lesen. Wir haben logisch-semantische Formalisierungen vermieden - sieht man von wenigen Hinweisen in Petit-Passagen ab, die von Nicht-Spezialisten problemlos überschlagen werden können; wer sich auskennt, wird aber an den einschlägigen Stellen sehen können, wie eine solche Formalisierung auszusehen hätte. Grammatiken gelten üblicherweise als Nachschlagewerke. Viele Teile der vorliegenden Grammatik können auch in dieser Form benutzt werden, etwa um Beispiele, Übersichten oder Regularitäten aufzufinden. Man sollte jedoch nicht übersehen, daß erfolgreiches Nachschlagen bei jeder Grammatik eine unabdingbare Voraussetzung hat: Man muß schon eine ganze Menge über die beschriebenen Strukturen und Kategorien wissen, wenn man eine Chance haben will, einschlägige Informationen aufzufinden. Es genügt keinesfalls, einigermaßen Deutsch zu können. Am meisten hat von der Grammatik der deutschen Sprache, wer größere Teile im Zusammenhang liest bzw. sich erst einmal in C, D oder E einliest, also längerfristig einer bestimmten Perspektive auf die Phänomene folgt. Erst in der Vernetzung der Großteile erschließt sich das grammatische System. Nach dieser Einführung sollten die Kapitel des Teils B gelesen werden, in denen das begriffliche Grundgerüst vermittelt wird. Anschließend kann dann je nach Interesse zum Teil C (Grammatik von Text und Diskurs), zum Teil D (Funktionale Analyse von kommunikativen Minimaleinheiten und ihren Teilen) oder zu E (Kompositionaler Aufbau kommunikativer Minimaleinheiten) übergegangen werden. IMAGE: Abfolge 1 Die Teile E3 und E4, F, G und H setzen die Lektüre der einleitenden Kapitel E1 und E2 des Teils E voraus. In E2 1. (Kategoriale Funktionalstruktur) werden Idee, Grundbegriffe und Darstellungsmittel der kategorialen Grammatik eingeführt und anhand von Analysen deutscher Sätze exemplifiziert. Hier empfiehlt sich ein Blick hinüber zu den Kapiteln D3 und D4. An E2 1. schließt sich eine empirisch orientierte Darstellung der Unterscheidung von Komplementen und Supplementen an, die für die Grammatik grundlegend ist (E2 2.1.). IMAGE: Abfolge 2 Man kann sich dann eingehender mit den primären Komponenten einer kommunikativen Minimaleinheit befassen und die Kapitel zu den Verb-Komplementklassen (E2 2.2.) und den Supplementen (E2 3.) ansehen. Weiteres zu ihrer Realisierung kann man in E3 2.-5. lesen, während in E3 1. und F Verbalkomplex und Verbkategorisierungen behandelt werden. Nicht-verbale Phrasen sind im Teil G analysiert. Die Regularitäten der Wortstellung werden in E4 präsentiert, Nebensätze in H1 und Formen der Koordination in H2. Von E2 2.1. oder einem anderen Kapitel aus E-H kann man zu den Teilen C oder D übergehen. Die Kapitel C1-C6 (Illokution, Mündlichkeit und Phonologie, Schriftlichkeit und Orthographie, Diskurs- und Textsensitivität von Formen, Thema/Rhema) sind weitgehend unabhängig von den Teilen D und E-H zugänglich. Wer sich für das Problemfeld 'Grammatik und Illokution' (C1) interessiert, sollte die Behandlung des Modus kommunikativer Minimaleinheiten in D2 einbeziehen (und umgekehrt). Wenn man sich für die Mittel kommunikativer Gewichtung interessiert, sollte man nach dem Kapitel über den Gewichtungsakzent (C2 2.2.2.2.) das Kapitel zur Wortstellung (E4) lesen. Ferner gibt es Bezüge zwischen dem Kapitel zur thematischen Organisation, speziell den Ausführungen zur Analepse (C6 3.5.2.), und dem Koordinationskapitel (H2). Auch die Kapitel D1-D6 (Funktionale Analyse von kommunikativen Minimaleinheiten) sind im Prinzip unabhängig zu lesen; es empfiehlt sich aber, von den Kapiteln D3 und D4 (Prädikat, Argument) aus einen Blick auf E2 1.-E2 2.1. (Kategoriale Funktionalstruktur, Abgrenzung von Komplementen und Supplementen) zu werfen und D5. (Diktumserweiterungen) in Verbindung mit E2 3. (Adverbialia) zu betrachten. Eine solche parallele Lektüre macht die für eine traditionellere Sicht auf Grammatik neuartige Perspektive des Teils D leichter nachvollziehbar. Wir empfehlen also, sich durchaus von den Querverweisen in den Kapiteln leiten zu lassen und des öfteren die Perspektive zu wechseln. Nur auf diese Weise kann in den Köpfen der Leser entstehen, was wir uns vorgestellt haben: ein Bild von der deutschen Sprache.