EuroGr@mm


Status: abgeschlossen

Projektbeschreibung

EuroGr@mm ist ein Projekt zur typologisch und kontrastiv vergleichenden grammatischen Erforschung und Beschreibung des Deutschen auf europäischer Ebene. Das Forschungsnetzwerk wird vom Institut für Deutsche Sprache in Kooperation mit fünf wissenschaftlichen Forschergruppen aus dem europäischen Ausland gebildet. Gegenstandsbereiche der Kooperation sind
  • die kontrastive Erarbeitung von Inhalten aus den am IDS entwickelten thematischen Einheiten zur Grammatik des Deutschen sowie deren Einbindung in das Internetprojekt ProGr@mm
  • die typologisch und kontrastiv vergleichende Erforschung der Flexionsmorphologie des Deutschen und die didaktische Aufbereitung der Forschungsergebnisse
  • die korpusgestützte kontrastiv vergleichende Erforschung der grammatischen Variation im standardnahen Deutsch (insbesondere der linken Satzperipherie unter morphosyntaktischen und informationsstrukturellen Gesichtspunkten)
Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit den Projekten Korpusausbau, COSMAS II, Korpusgrammatik und externen Partnern sechs neue Korpora erstellt: Die Wikipedias der Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Polnisch und Ungarisch wurden ins DeReKo-Format konvertiert, getaggt und in COSMAS zu Forschungszwecken verfügbar gemacht. Die EuroGr@mm-Korpora bilden die Arbeitsgrundlage des korpusgestützten Forschungsbereichs. In der Komponente ProGr@mm kontrastiv liegen fünf eigenständige landessprachspezifische Module für die Bereiche Auslandsgermanistik und DaF vor. Grundlage und Ausgangspunkt für die einzelnen Module sind die Struktur und die Inhalte des Grammatischen Grundwissens in ProGr@mm. Diese Inhalte werden den jeweiligen landesspezifischen Perspektiven bzw. den unterschiedlichen Nutzerbedürfnissen angepasst. Die schon vorhandenen thematischen Einheiten wurden durch die Flexionsmorphologie ergänzt. Die thematische Einheit Prosodie wurde vollständig überarbeitet. Bei allen Modulen ist das Deutsche die zu beschreibende und auch die Beschreibungssprache. Zum Forschungsaspekt "Flexionsmorphologie" ist der Sammelband Augustin/Fabricius-Hansen (2012) erschienen. Die Forschungsergebnisse zum Bereich "grammatische Variation" sind erschienen im Sammelband Dalmas/Fabricius-Hansen/Schwinn (2016).

Adressaten

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit auf den erwähnten Ebenen kommen unterschiedlichen Nutzergruppen zugute: So werden die Bedürfnisse der Rezipientengruppe angesprochen, die an der typologischen und kontrastiven Erforschung der europäischen Sprachen interessiert ist. Eine weitere Nutzergruppe bilden Wissenschaftler, die die Inhalte für die didaktische Aufarbeitung nutzen. Zum dritten wendet sich EuroGr@mm mit seinen Informationen an die Dozenten und Studierenden der germanistischen Sprachwissenschaft, der Bereiche Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache an den Universitäten im In- und Ausland. Das ist zahlenmäßig die größte Nutzergruppe für die Forschungsergebnisse des Netzwerkes, da wegen der Internetanbindung auch andere Bildungseinrichtungen problemlos an den Forschungsergebnissen partizipieren können.

Theoretischer Rahmen

Die im Rahmen von EuroGr@mm erarbeitete kontrastive Darstellung der Grammatik des Deutschen ergänzt als Hauptkomponente ProGr@mm kontrastiv die Lehr- und Lernplattform ProGr@mm. Grundlage und Ausgangspunkt für die kontrastive Forschung bilden die grammatischen ProGr@mm-Inhalte und deren multimediale Präsentation, die wiederum eine Didaktisierung grammatischer Inhalte aus der "Grammatik der deutschen Sprache" und aus dem darauf aufbauenden Hypertextsystem grammis darstellen.

Methodik

Die Struktur der ProGr@mm-Hauptkomponente Grammatisches Grundwissen wurde unter Beibehaltung der Struktur der deutschen Vorlage fünffach, nämlich mittels aller kontrastiven Perspektiven, gespiegelt und um die Einheit Flexionsmorphologie ergänzt. Die Forschungsaspekte zur deutschen Flexionsmorphologie wurden in Zusammenarbeit mit den europäischen Kooperationspartnern entwickelt und flossen didaktisch aufbereitet in ProGr@mm ein. Der deutschen Vorlage werden hierbei notwendige Kommentare hinzugefügt, kontrastiv relevante Aspekte hervorgehoben und die inhaltlichen Einheiten durch kontrastive Beispiele und illustrierende Übungen ergänzt.  Mit den EuroGr@mm-Korpora wurde die Projektarbeit um einen korpusanalytischen Forschungsaspekt zur kontrastiv vergleichenden Untersuchung der grammatischen Variation erweitert.

Kooperation

Die folgenden europäischen Universitäten und Leiter/innen der Forschergruppen kooperieren mit dem IDS:

Frankreich - Universität Paris

Prof. Dr. Martine Dalmas, Université Paris-Sorbonne, UFR Études germaniques et nordiques, Forschungseinheit: CoVariUs.

Italien - Universitäten Genua, Neapel, Palermo und Salerno

Prof. Dr. Livia Tonelli, Università di Genova, Dipartimento di Lingue e culture moderne.

Norwegen - Universität Oslo

Prof. Dr. Cathrine Fabricius-Hansen, Universitetet i Oslo, Institutt for litteratur, områdestudier og europeiske språk (ILOS).

Polen - Universität Breslau

Prof. Dr. Lesław Cirko, Uniwersytet Wrocławski, Instytut Filologii Germanskiej.

Ungarn - Universitäten Budapest und Szeged

Prof. Dr. Péter Bassola, Szegedi Tudományegyetem, Bölcsészettudományi Kar, Germán Filológiai Intézet, Német Nyelvészeti Tanszék.

IDS-Mitarbeiter

Hagen Augustin
Horst Schwinn
Gisela Zifonun (Projektleitung)