Helena Budde
Multimodale Praktiken des Verstehens älterer Erwachsener im Umgang mit neuen Technologien
Universität Mannheim
Forschungsinteresse
Neben der Digitalisierung der Gesellschaft lässt sich zugleich eine stetige Alterung der Gesellschaft feststellen. Das führt dazu, dass vermehrt auch ältere Erwachsene neue Technologien in ihrem Alltag nutzen oder den Umgang damit erst erlernen. Hierbei ist das Erlangen von Verständnis über die Handhabung von mobilen Endgeräten, wie z.B. dem Smartphone, ein relevanter Aspekt für deren Gebrauch. Mein Forschungsinteresse besteht darin, wie ältere Erwachsene und im Speziellen die weniger erfahrenen Nutzer:innen Verständnis über den Umgang mit für sie noch neuen Technologien herstellen. Alltagsinstruktionen werden relevant, wenn Probleme im Umgang mit modernen Technologien auftreten, wie z.B. Smartphones. Auf das Anzeigen oder Identifizieren eines "technologischen“ Problems folgt regelmäßig ein Transfer von praktischem Wissen, was in der Regel zur Lösung des Problems führt. Außerdem interessant ist es, die tatsächlichen Wissensbestände der älteren Erwachsenen im Hinblick auf das Demonstrieren von digitalen Fähigkeiten zu untersuchen. In meiner Dissertation untersuche ich, wie sich die Erwachsenen selbst als non-expert, regular oder expert technology user positionieren und diese Kategorien in der Interaktion relevant machen.
Beschreibung des Dissertationsprojekts
In meinem Dissertationsprojekt analysiere ich Videodaten zum Gebrauch und der Handhabung von Alltagstechnologien. Der Fokus liegt hierbei auf älteren Erwachsenen, d.h. Personen, die in ihrer Kindheit nicht mit diesen Technologien (z.B. PC/Laptop, Tablet, Smartphone usw.) aufgewachsen sind. Mein Dissertationsprojekt ist an das Projekt „Digitaler Alltag im Alter: Neue Technologien und Medien in der sozialen Interaktion älterer Teilnehmer:innen (DigiLife)“ am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache angebunden. Im Rahmen des DigiLife-Projekts wird erforscht, wie Personen, die den Umgang mit z.B. dem Smartphone erst im Erwachsenenalter erlernt haben, neue Technologien in alltägliche Interaktionen integrieren. Hierfür werden drei unterschiedliche Settings (institutionell, privat und bei Verkaufsgesprächen) berücksichtigt. Für mein Dissertationsprojekt konzentriere ich mich auf private Interaktionen im häuslichen Umfeld. Die qualitative Analyse des Technologiegebrauchs älterer Erwachsener kann interessante Erkenntnisse über alltägliche Praktiken liefern, die nicht in eine institutionelle Lernsituation eingebettet sind.