Das Projekt "Empirische Genderlinguistik"
18. Oktober 2023, 16.00 Uhr
IDS Mannheim, Vortragssaal
Carolin Müller-Spitzer, Samira Ochs
Die Genderlinguistik ist ein mittlerweile gut etabliertes, aber immer noch relativ junges Forschungsfeld. Dementsprechend gibt es Teilgebiete, die noch nicht intensiv bearbeitet sind. Eines davon sind breit angelegte korpusbasierte Studien, die Versprachlichungen von Personen in schriftlichen Texten möglichst umfassend und trotzdem linguistisch feinkörnig untersuchen. Ziel des Projekts „Empirische Genderlinguistik“ ist es daher, die empirische, korpuslinguistische und quantitativ orientierte Kompetenz des Programmbereichs „Lexik empirisch und digital“ in das Forschungsfeld der Genderlinguistik einzubringen und mit replizierbaren empirischen Studien zu Personenreferenzen im schriftlichen Deutsch in diesem Feld neue Akzente zu setzen. Der forschungsbezogene Schwerpunkt des Projekts liegt damit auf korpuslinguistischen Studien. Zudem hat das Projekt die Aufgabe, den aktuellen Forschungsstand für die interessierte Öffentlichkeit aufzubereiten und in der universitären Lehre und in Vorträgen zu vermitteln. In unserer Projektvorstellung hier am Institut legen wir den Fokus auf die forschungsbezogenen Arbeiten und stellen die bereits durchgeführten und laufenden Studien vor, an denen wir arbeiten. Dies sind u.a. Verteilungen von Personenreferenzen in schriftlichen Pressetexten (u.a. Anteil generischer Maskulina vs. konkreter Referenzen), neue Routinen der Adressierung von Personen in Weihnachts- und Neujahrsansprachen der Bundeskanzler*innen und Bundespräsidenten sowie der Aufbau kleiner Datenbasen zur Beobachtung des gegenwartsnahen Sprachgebrauchs hinsichtlich gender-inklusiver Sprache (externe Unternehmenskommunikation, Webseiten von Städten).