Vortrag im Rahmen des internationalen Gästeforums am 11.12.2024:

Usbekische und deutsche Personennamen im Vergleich: eine historisch-etymologische, grammatische und pragmatische Analyse

Ziyodbek Abdullaev
Ziyodbek Abdullaev © Privat

Ziyodbek Abdullaev, Staatliche Universität in Fergana (Usbekistan)
am 11.12.2024 um 14:00 Uhr
IDS Mannheim, Vortragssaal

Abstract

Personennamen können nach Ortsnamen sowohl im Deutschen als auch im Usbekischen als guterforschte Namenklasse gelten. Obwohl viele Untersuchungen zu vielen Aspekten des usbekischen Personennamensystems durchgeführt worden sind, bleiben einige Teilbereiche wie vergleichende Untersuchung der Personennamen mit europäischen Sprachen wie Englisch, Deutsch, Französisch unerforscht. Da Personennamen in der interkulturellen Kommunikation und im Völkerverständnis eine wichtige Rolle spielen, scheint es unumgänglich, Personennamen aus der Sicht der allgemeinen und vergleichenden Sprachwissenschaft und Fremdsprachenphilologie zu untersuchen, damit ihre Besonderheiten im Vergleich zu Appellativen besser geklärt werden.

Deutsche und usbekische Personennamensysteme stehen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Während usbekische Personennamen in der Phase der appellativischen Entwicklung liegen, werden deutsche Namen seit Langem auf der Basis tradierter Rufnamen gebildet. Ein wichtiger Unterschied des usbekischen Personennamensystems im Vergleiche zu Deutschen ist, dass usbekische Personennamen mit sogenannten Anthropoformanten verwendet werden, um die zusätzlichen sozialen Bedeutungen wie familiäre Nähe, Respekt auszudrücken. Zugleich dienen sie auch zur Geschlechtsmarkierung.

Zur Person:

Ziyodbek Abdullaev hat Deutsch als Fremdsprache (Bachelor) und Linguistik (Deutsche Sprache) an der Weltsprachenuniversität Taschkent (Usbekistan) studiert. Von 2008 bis 2011 war er an der Weltsprachenuniversität als Deutschlehrer im Lehrstuhl für deutsche Grammatik tätig. Seit 2011 arbeitet er als Deutschdozent für Germanistikstudenten an der Staatlichen Universität Fergana (Usbekistan) und ist zugleich Doktorand an derselben Universität (erst seit 2023). Seine Forschungsschwerpunkte sind kontrastive Untersuchung der usbekischen und deutschen Sprachen, Personennamen, Personennamen in der Interaktion.