Pressemitteilung vom 26.01.2021:

Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland


Viel mehr als ein nur wissenschaftliches Nachschlagewerk

Das aktuelle "Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland" nimmt die Mehrsprachigkeitssituation in Deutschland in den Blick. Neben den Minderheitensprachen Friesisch, Sorbisch, Romanes und Dänisch sowie der Regionalsprache Niederdeutsch wird die Situation des Russischen, Türkischen und Polnischen in Deutschland dargestellt. Ein Beitrag über die Deutsche Gebärdensprache rundet den Blick auf die Mehrsprachigkeit in der heutigen Gesellschaft ab.

Die politische und gesellschaftliche Dimension des Werkes unterstreicht der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, in einer Stellungnahme: "Eine eigene Sprache zu pflegen, ist das zentrale Identifikationsmerkmal, das ein Gemeinschaftsgefühl zwischen den Sprechern stiftet und sie auch in die sprachlich übermittelte Geschichte ihrer Gemeinschaft einbindet."

Aus der konkreten Arbeit mit den in Deutschland anerkannten Sprachgruppen weiß Fabritius, wie wertvoll eine abgesicherte Bestandsaufnahme ist: "Es ist sehr erfreulich, dass mit dem vorliegenden Handbuch der Sprachminderheiten ein anschauliches und kenntnisreiches Grundlagenwerk zur Verfügung steht."

Zehn Überblicksartikel mit ähnlichem Aufbau von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), des Instituts für niederdeutsche Sprache (INS) und verschiedenen ausgewiesenen Expertinnen und Experten für Minderheitensprachen erlauben erstmals einen Vergleich der so unterschiedlichen Sprachen und Sprachgemeinschaften. Ausführliche Informationen liefert das Handbuch über die Sprecherzahlen, über die Geschichte der jeweiligen Gruppe in Deutschland sowie deren politische und rechtliche Lage. Außerdem gilt der Blick den sprachlichen Kompetenzen sowie der Frage, in welchem Maße und in welchen sozialen Situationen die Sprache verwendet wird. Die Spracheinstellungen der Sprecherinnen und Sprecher und die visuelle Wahrnehmbarkeit der jeweiligen Minderheitensprachen im öffentlichen Raum werden ebenfalls analysiert.

Herausgegeben wurde das Handbuch von Dr. Rahel Beyer und Dr. Albrecht Plewnia vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache. Erschienen ist der Band im Narr Verlag, Tübingen: https://www.narr.de/handbuch-der-sprachminderheiten-in-deutschland-18261-1/

Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim ist die gemeinsam vom Bund und allen Bundesländern getragene zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Dokumentation und Erforschung der deutschen Sprache in Gegenwart und neuerer Geschichte. Es gehört zu den über 90 Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Näheres unter: <www.ids-mannheim.de>, <www.facebook.com/ids.mannheim> und <www.leibniz-gemeinschaft.de>.

Weitere Informationen zum Handbuch geben:
Dr. Albrecht Plewnia
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
Postfach 101621
68016 Mannheim
E-Mail: plewnia(at)ids-mannheim.de

Dr. Reinhard Goltz
Institut für niederdeutsche Sprache
Schnoor 41-43
28195 Bremen
E-Mail: reinhard.goltz(at)ins-bremen.de

Pressekontakt:
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS)
Dr. Annette Trabold
Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation

Telefon: + 49 621 1581 119
E-Mail: trabold(at)ids-mannheim.de