Pressemitteilung:

"Orthographie in Wissenschaft und Gesellschaft"

Poster der Jahrestagung 2023
© Norbert Cußler-Volz, IDS

59. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache

14. bis 16. März 2023
Congress Center Rosengarten Mannheim

"Orthographie in Wissenschaft und Gesellschaft" lautet das Thema der 59. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache Mannheim (IDS), die vom 14. bis 16. März 2023 im Congress Center Rosengarten Mannheim stattfindet.

Orthographie als einziger amtlich normierter Bereich der deutschen Sprache spielt nicht nur in der sprachwissenschaftlichen Forschung, sondern auch in der gesellschaftlichen Diskussion eine zunehmend interessante Rolle. Aktuelle Entwicklungen wie Globalisierung und Internatio­nalisierung befördern die rasante Aufnahme neuer Fremdwörter, vor allem Entlehnungen aus dem englischen-amerikanischen Sprachraum, in den deutschen Fach- und Allgemein­wortschatz. Neue digitale Medien erfordern veränderte, nutzungsorientierte Vermittlungs­strategien orthographischer Inhalte. Und nicht zuletzt die kontrovers geführte Debatte über gendersensible Schreibung mit Genderstern oder anderen Sonderzeichen im Wortinneren stellt die Schreibgemeinschaft vor große Herausforderungen bei der korrekten und angemessenen Umset­zung orthographischer Regeln. Die Tagung will diese komplexen und zum Teil konträren Prozesse unter drei Schwer­punkten multiperspektiv beleuchten:

  • Theorie und Empirie wie z. B. Normreflexion und Schreibgebrauch als Spiegel gesellschaftlichen und orthographischen Wandels
  • Vermittlung ortho­graphischen Wissens im Bildungsbereich in Deutschland, Österreich und der Schweiz 
  • Orthographie im öffentlichen Raum, z. B. aktuelle Forschungen zu soziokulturell relevanten Themen wie Neologismen oder Gender

Im Kontext wissenschaftstheoretischer Überlegungen geht es dabei u. a. um die Frage der Einordnung empirischer Schreibbeobach­tung in schriftbezogene Regularitäten, in der ange­wandten Forschung und didaktischen Vermittlung um die Beziehung und Annäherung von Norm und Schreibgebrauch. Dies spannt den Bogen zur Bewertung von Rechtschreibung und Orthographie-Kompetenzen in der Gesellschaft und zu der Frage, wie sinnvoll und notwendig es für die Sprach- und Schreibgemeinschaft auch zukünftig ist, eine amtlich normierte Rechtschreibung im gesamten deutschen Sprachraum zu erhalten.   

Eine Podiumsdiskussion mit internationalen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik erörtert am Ende des ersten Tagungstags das Thema: „Amtliche deutsche Rechtschreibung – wozu?“.

Im Rahmen der Tagung findet außerdem die Verleihung des Hugo-Moser-Preises sowie des Peter-Roschy-Preises statt.   

Erwartet werden rund 400 Gäste aus 24 Ländern.

Das vollständige Tagungsprogramm findet sich unter:
https://www.ids-mannheim.de/aktuell/veranstaltungen/tagungen/2023/

Leibniz-Institut für Deutsche Sprache

Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim ist die gemeinsam vom Bund und allen Bundesländern getragene zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Dokumentation und Erforschung der deutschen Sprache in Gegenwart und neuerer Geschichte. Es gehört zu den über 90 Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Näheres unter: www.ids-mannheim.de und www.leibniz-gemeinschaft.de

Pressekontakt:
Dr. Annette Trabold
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6-13
68161 Mannheim
Tel.: + 49 621 1581-119
Fax: + 49 621  1581-200
E-Mail: trabold(at)ids-mannheim.de