Deutscher Wortschatz im Internet
Neues Forschungsprogramm für die deutsche Sprache
Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim, die zentrale Einrichtung zur Erforschung der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer jüngeren Geschichte, hat ein neues Forschungsprogramm.
Kürzlich wurde der wissenschaftliche Arbeitsplan des IDS für die kommenden fünf Jahre vom Stiftungsrat, dem Aufsichtsgremium des Instituts, genehmigt. Neben einer Reihe kleinerer Vorhaben, die teilweise schon bearbeitet werden, sieht der Plan drei große Forschungsprojekte vor:
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Das Forschungsprojekt LEKSIS hat ein computergespeichertes umfassendes Informationssystem zum deutschen Wortschatz zum Ziel. Es soll mittelfristig neben die vorhandenen großen Wörterbücher treten, diese ergänzen und teilweise auch ersetzen. D.h. es ist vorgesehen, alle Wörter der deutschen Gegenwartssprache mit Erläuterungen im Internet abrufbar zu machen.
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Das Forschungsvorhaben GRAMMIS zielt ebenfalls auf ein rechnergestütztes Informationssystem. Fragen zur deutschen Grammatik sollen durch multimediale Hypertexte technisch wie sachlich für Sprachwissenschaftler und Laien gleichermassen leicht zugänglich gemacht werden.
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Im Projekt Soziostilistik ist beabsichtigt, eine breit angelegte Untersuchung des konkreten Sprachgebrauchs in Deutschland durchzuführen. Erforscht werden sollen sprachliche Selbstdefinitionen und Fremdwahrnehmungen, das Gesprächsverhalten von Eliten und "kleinen Leuten", Standard- und Dialektsprechern, Jungen und Alten, Einheimischen und Zugewanderten; analysiert werden sollen auch Aspekte privater und öffentlicher Kommunikation.
Das Mannheimer Institut, das in der öffentlichen Diskussion der letzten Zeit vor allem im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform wahrgenommen worden ist, zeigt mit seinen größeren Forschungsvorhaben auch, dass es an der deutschen Sprache andere, z.T. wichtigere Aspekte zu untersuchen und zu beschreiben gibt als die meist erheblich überschätzte Rechtschreibung.