Pressemitteilung, 24. September 2009

70 Jahre auf Bewährung

oder: Sprache als Forschungsgegenstand – die juristische Seite

Wenn sich Wissenschaftler Sprache in Wort und Schrift annehmen, zeichnet sich eine Unzahl von rechtlichen Problemfällen ab. Auf der Suche nach Lösungen wird das Institut für Deutsche Sprache, Mannheim, am 28. September 2009 in Berlin zusammen mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften einen Workshop zu Rechtsfragen in den digitalen Sprachwissenschaften – "Legal Constraints for Digital Language Resources" durchführen. Dazu sollen etwa 60 internationale Vertreterinnen und Vertreter verschiedener sprachwissenschaftlicher Disziplinen rechtliche und ethische Konsequenzen linguistischer Forschung im Zeitalter von E-Science, Open Accesss und Digital Publishing diskutieren. "Wie wird geistiges Eigentum im World Wide Web gewahrt ohne die wissenschaftliche Freiheit zu gefährden?" lautet die zentrale Frage, die für alle im Raum steht. Oder wird nach Ablauf der 70-jährigen Frist auf urheberrechtlichen Schutz nach dem Ableben von Autoren nun eine Phase des Wildwuchses von netzgestützten Veröffentlichungen eingeläutet? Neben diesem Dilemma letztendlich kollidierender Grundrechte auf Forschungsfreiheit und dem Recht auf Eigentum stehen derzeit stark umstrittene Punkte rund um den Einsatz von Software und Lizenzmodellen sowie ethische Konflikte bei der Arbeit mit bedrohten Sprachen im Umgang mit digitalisierten Sprachdaten auf der Tagesordnung.

Nähere Informationen sind auf der folgenden Internetseite verfügbar: <http://www.ids-mannheim.de/d-spin/ap7ws09.html>.