Bedeutung in der Interaktion
22. Arbeitstagung zur Gesprächsforschung am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, 24.-26. März 2021, Online
Was ein Wort bedeutet, steht im Wörterbuch – oder? Wenn wir uns unsere Kommunikation genauer ansehen, wird schnell deutlich: So ist es nicht immer. Und selbst wenn das Wörterbuch eine passend erscheinende Bedeutung anbietet – welche gilt hier und jetzt?
Die Arbeitstagung zur Gesprächsforschung befasst sich dieses Jahr mit den Momenten in der gesprochenen Sprache, in denen die Bedeutung der verwendeten Ausdrücke von den Beteiligten erklärt, umkämpft oder etwa durch Beispiele verdeutlicht wird. Die Verhandlung, Vermittlung und Klärung von Bedeutungen spielt für uns als Interaktionsteilnehmerinnen und -teilnehmer etwa bei Missverstehen und Nichtverstehen, in der Pädagogik und bei Konflikten oftmals eine zentrale Rolle.
Problematische Wörter können solche sein, die einzelnen Beteiligten in Gesprächen oder Texten unbekannt sind (Wabi-Sabi, B-Säule, Matrosenbootsmannsbrief), die weiterer Spezifikation bedürfen (er könnte zur Kur gehen à was für eine Art Kur ist gemeint?) oder deren Bedeutung umstritten ist (ist Stuttgart 21 ein ökologisches Projekt?). Oftmals sind es nicht die Wörter, sondern ganze Äußerungen (gib mal? à welches Objekt ist gemeint?) oder Handlungen und Redeintentionen, deren Bedeutung geklärt werden muss (warum liegt das hier? à Informationsfrage oder Vorwurf?). Die Referentinnen und Referenten erörtern in den rund 30 Vorträgen unterschiedliche Probleme, Mechanismen und Lösungsmöglichkeiten bei der Herstellung von Bedeutung in der Interaktion und Ansätze zu ihrer Erforschung. Es werden rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Online-Tagung erwartet.
Programm:
http://tagung.gespraechsforschung.de/wp-content/uploads/2021/02/programm2021.pdf
Organisation: Prof. Dr. Arnulf Deppermann, Dr. Silke Reineke
Prof. Dr. Arnulf Deppermann, Leiter der Abteilung Pragmatik des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, u.a. Leiter des Projektes "Interaktive Bedeutungskonstitution", Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim
Dr. Silke Reineke, Leiterin des Projektes "Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch" und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Interaktive Bedeutungskonstitution"
Bei Interesse an einer Anmeldung als Pressevertreter/-in wenden Sie sich bitte per E-Mail an reineke (at) ids-mannheim.de.
Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim ist die gemeinsam vom Bund und allen Bundesländern getragene zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Dokumentation und Erforschung der deutschen Sprache in Gegenwart und neuerer Geschichte. Es gehört zu den über 90 Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Näheres unter: <www.ids-mannheim.de>, <www.facebook.com/ids.mannheim> und <www.leibniz-gemeinschaft.de>.
Pressekontakt:
Dr. Annette Trabold
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
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