Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS) positiv evaluiert
Die gemeinsame Förderung von fünf Leibniz-Einrichtungen durch Bund und Länder soll fortgeführt werden. Das empfiehlt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Evaluierung.
Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache erbringe hervorragende linguistische Forschungsarbeiten zur deutschen Sprache und ihrer Entwicklung seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, so der Senat der Leibniz-Gemeinschaft in seiner heutigen Stellungnahme. Zudem verantworte das Institut wichtige Infrastrukturen, über die Sprachdaten für die germanistische Linguistik weltweit bereitgestellt werden. Außerdem engagiere sich das IDS erfolgreich im Wissenstransfer, beispielsweise durch sein Engagement für den Rat für deutsche Rechtschreibung und durch Sprachberatung für Behörden.
Unter der seit 2018 amtierenden neuen Leitung habe das IDS einen umfassenden Strategieprozess durchlaufen und sich seit der letzten Evaluierung ausgezeichnet entwickelt, u. a. durch eine Ausweitung der digitalen Sprachwissenschaft. Im Anschluss daran sähen die zukünftigen Planungen sehr vielversprechende Arbeiten zu Eigenschaften und Auswirkungen von computergenerierter Sprache vor. Außerdem bereite das IDS zusätzliche Transfer- und Spracherhebungsaktivitäten im Rahmen eines „Forums Deutsche Sprache“ vor, für das derzeit ein Neubau am Mannheimer Neckarufer geplant werde.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des IDS fortzusetzen.
Hintergrund:
Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. International ausgewiesene Sachverständige bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung. Alle an der Bewertung und Beurteilung beteiligten Gremien sind ausschließlich mit Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.
Grundlage für die Bewertung ist eine schriftliche Unterlage der Einrichtung und ein Evaluierungsbesuch am Institut. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem die bewertete Institution Stellung nehmen kann. Im Anschluss an die Bewertung verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine wissenschaftspolitische Stellungnahme. Die Stellungnahme schließt mit einer Förderempfehlung ab und dient der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zur Überprüfung der Fördervoraussetzungen.
Die Senatsstellungnahme werden zusammen mit den Anlagen A (Darstellung der wesentlichen Inhalte und Strukturen der Einrichtung), B (Bewertungsbericht) und C (Stellungnahme der Einrichtung zum Bewertungsbericht) auf der Website der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht: Sie ist im Wortlaut auch auf den Internetseiten der Leibniz-Gemeinschaft zu finden unter www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/