Lexik
Forschungsgegenstand der Abteilung "Lexik" ist der lexikalische Bestand des Deutschen der Gegenwart und seiner jüngeren Geschichte. Er wird auf der Basis umfänglicher empirischer, meist korpuslinguistischer Erhebungen analysiert und beschrieben sowie zum Gegenstand linguistischer Theoriebildung gemacht. Die Forschung findet in den drei Programmbereichen Lexikographie und Sprachdokumentation, Lexikalische Syntagmatik und Lexik empirisch und digital statt. Das abteilungsübergreifend angelegte Netzwerk zur „Dynamik des Lexikons“ (angesiedelt im PB „Lexik empirisch und digital“) ergänzt die Arbeiten der einzelnen Programmbereiche.
Programmbereiche
Lexikographie und Sprachdokumentation
Leitung: Dr. Annette Klosa-Kückelhaus
Im Programmbereich „Lexikographie und Sprachdokumentation“ werden u.a. wissenschaftlich fundierte und korpusgestützte Wörterbücher erarbeitet, die online in den (Wörterbuch-)Portalen bzw. Wortschatzinformationssystemen OWID, OWIDplus und Lehnwortportal des IDS veröffentlicht sind. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf innovativer lexikographischer Datenpräsentation und vielfältiger Vernetztheit und Recherchierbarkeit.
Außerdem entstehen lexikologische Untersuchungen, die z.B. Fragen der Akzeptanz von Fremdwörtern in den Blick nehmen oder die Prozesse der sprachlichen Konstitution von Gesellschaft analysieren.
Beteiligte Projekte:
Lexikalische Syntagmatik
Leitung: Prof. Dr. Stefan Engelberg
Im Programmbereich „Lexikalische Syntagmatik“ werden korpusbasiert lexikalische Phänomene untersucht, die durch syntagmatische Komplexität gekennzeichnet sind, unter anderem Argumentstrukturen, Valenzphänomene, Wortverbindungen, Sprichwörter, komplexe Wörter, Univerbierungen und präpositionale Syntagmen. Neben der empirischen Ermittlung, der Analyse und der Beschreibung dieser Phänomene liegt der theoretische Schwerpunkt des Programmbereichs auf der Ausarbeitung des Konzepts lexikalischer Muster, die als semiabstrakte, produktive und koerzive Schemata dynamische Prozesse im Lexikon steuern. Sprachdokumentarische Ergebnisse der Arbeit werden in den Portalen des Programmbereichs Lexik empirisch und digital und in Zukunft auch in dem in Entwicklung befindlichen Portal Syntagmatikon publiziert.
Beteiligte Projekte:
Lexik empirisch und digital
Leitung: Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer
Der Programmbereich verfolgt die vier wesentlichen Ziele, a) mit den im Programmbereich gebündelten empirisch-methodischen Kompetenzen eigene Forschungsschwerpunkte in der quantitativen Linguistik, in der Genderlinguistik und in der Erforschung der Benutzung lexikalisch-lexikografischer Ressourcen zu setzen, b) die Projekte in der Abteilung in der empirischen Erarbeitung bzw. Erhebung, Auswertung und Visualisierung ihrer Forschungsdaten zu unterstützen und die Forschungsergebnisse der Abteilung in öffentlich nutzbare digitale Anwendungen (v.a. OWID, OWIDplus, Projekt "Lexikologische Informationssysteme") zu integrieren, c) im Netzwerk-Projekt den inhaltlichen Schwerpunkt der Abteilung zur „Dynamik des Lexikons“ zu koordinieren und dazugehörige Studien zu initiieren und d) im DFG-geförderten NFDI Konsortium „Text+“ gemeinsam mit weiteren Institutionen an der Interoperabilität zwischen lexikalischen Ressourcen zu arbeiten und ressourcenübergreifender Suchfunktionalitäten zu entwickeln.
Beteiligte Projekte:
Aktuelles
Neuerscheinung: Languages with more speakers tend to be harder to (machine-)learn
Aus den Forschungsnachrichten der Leibniz-Gemeinschaft: Alexander Koplenig und Sascha Wolfer veröffentlichen in 'Scientific Reports' die Ergebnisse einer Studie mit Textmaterial in 1293 verschiedenen Sprachen, in der sie zeigen, dass Sprachen, die von mehr Menschen gesprochen werden, für Computer-Sprachmodelle tendenziell schwieriger zu lernen sind als Sprachen, die eine kleinere Sprachgemeinschaft haben. Kontrolliert sind dabei Verwandtschaftsbeziehungen sowie geographische Nähe zwischen Sprachen. Diese Studie fügt sich in ein größeres Forschungsprogramm zur informationstheoretischen Untersuchung von Sprachkomplexität ein.
Neuerscheinung: Sonderheft "Wortbildung & Konstruktionsgrammatik" (Zeitschrift für Wortbildung)
Das Sonderheft der Zeitschrift für Wortbildung (Bd. 7 Nr. 2), herausgegeben von Katrin Hein und Sascha Michel, eröffnet eine konstruktionsgrammatische Perspektive auf (deutsche) Wortbildungsphänomene und geht auf eine gleichnamige Tagung zurück, die Katrin Hein und Sascha Michel im Dezember 2020 an der Universität Düsseldorf durchgeführt haben.
EMLex
Das IDS ist assoziierter Partner des European Master in Lexicography (EMLex). Mitarbeitende der Abteilung Lexik unterrichten dort in regelmäßigen Abständen die Aufbaumodule „Modellierung und Präsentation von Daten in der digitalen Lexikographie“, „Wörterbuchbenutzungsforschung“ sowie „Wörterbuchplanung und Wörterbucherstellung".
Kontakt
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6-13, Büro 2.01
D-68161 Mannheim
E-Mail: engelberg(at)ids-mannheim.de
Tel.: +49 621 / 1581 – 221
Fax: +49 621 / 1581 – 200
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Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6-13
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Postanschrift:
Postfach 10 16 21
D-68016 Mannheim
Tel.: +49 621 1581-0
Fax: +49 621 1581-200
Programmbereich Lexikographie und Sprachdokumentation:
Dr. Annette Klosa-Kückelhaus
Programmbereich Lexikalische Syntagmatik:
Prof. Dr. Stefan Engelberg
Programmbereich Lexik empirisch und digital:
Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer