Instituts-Kolloquium

Hiermit lade ich alle interessierten Kolleginnen und Kollegen und die Gäste des IDS ein.

Hardarik Blühdorn berichtet über:

Sprachvergleich Deutsch-Portugiesisch: Konnektoren

Gegenstand des Projekts sind Satzverknüpfungen im Deutschen und im Portugiesischen, die durch lexikalische Ausdrucksmittel (Konnektoren) angezeigt werden. Satzverknüpfungen sind semantisch-pragmatische Relationen zwischen Sätzen. Untersucht werden neben der Semantik auch syntaktische, informationsstrukturelle und textuelle Aspekte solcher Verknüpfungen.

Das Projekt geht von der Intuition aus, dass man es in beiden Sprachen mit vergleichbaren Inventaren von Konnektoren zu tun hat, die vergleichbare semantische und pragmatische Funktionen erfüllen. Diese Intuition in einer Darstellung aufrechtzuerhalten, die beiden Sprachen deskriptiv gerecht werden möchte, erweist sich allerdings als schwierige Aufgabe.

Vergleichbarkeit zweier Sprachen kann nicht einfach vorausgesetzt, sondern muss durch die Festlegung eines Tertium Comparationis erst hergestellt werden. Dabei kann die Auswahl geeigneter Beschreibungswerkzeuge eine wichtige Rolle spielen.

Wenn man das Deutsche und das Portugiesische genauer anschaut, stößt man schon in der Syntax - die in diesem Vortrag im Vordergrund steht - auf grundlegende Unterschiede. Im Deutschen kann das finite Verb am Satzende, am Satzanfang oder in der Zweitposition stehen. Seine Stellung ist ein zentrales Kriterium für die Unterscheidung der Satzarten sowie zwischen Haupt- und Nebensätzen. Im Portugiesischen ist es die Abfolge von Subjekt und Finitum, die für die Unterscheidung der Satzarten eine Rolle spielt. Zwischen Haupt- und Nebensätzen besteht in dieser Hinsicht dagegen kein Unterschied. Benötigt wird ein Syntaxmodell, das diese Eigenschaften gleichermaßen abbilden kann.

Zeit: Donnerstag, 9. Juni 2011, 15 Uhr
Ort:  Vortragssaal des IDS