Pressemitteilung, 11. Juni 2012

 

Interdisziplinäre Tagung
„1945 und Wir“ – Auf welchen Wegen haben unsere Eltern und Großeltern ihre historischen Erfahrungen weitergegeben?

vom 15. - 17. Juni 2012 in Heidelberg und Mannheim

 

Die Tagung „1945 und Wir“ geht anhand des grundsätzlichen historischen Umbruchs um das Jahr 1945 der Frage nach, wie Erfahrungen von historischen Umbrüchen über Generationen hin weitergegeben werden können, um nachhaltig die Erinnerung einer Gesellschaft zu prägen. Die Tagung beginnt mit einer Abendveranstaltung am 15. Juni 2012 um 19 Uhr im Hörsaal 10 der Neuen Universität in Heidelberg. Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, und Ludwig M. Eichinger, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) Mannheim www.ids-mannheim.de, eröffnen die Veranstaltung. Es folgt dann an diesem Abend zum Auftakt ein Vortrag der Zeitgeschichtlerin Dorothee Wierling (Universität Hamburg). Unter dem Titel „Zuhören. Unbedingt!“ geht sie der Frage nach, warum wir Kinder, Enkel und Urenkel des Krieges das alles eigentlich noch hören wollen. Dabei soll auch kritisch hinterfragt werden, ob wir „wirklich“ zuhören oder ob wir insgeheim Bedingungen stellen in Bezug auf das, was erzählt werden soll und was wir hören wollen.

Die weitere Tagung findet am 16. und 17. Juni in den Räumen des Instituts für Deutsche Sprache statt. Das IDS unterstützt und trägt die Tagung auch im Rahmen seiner Kooperation mit der Universität Heidelberg („Europäisches Zentrum für Sprachwissenschaften“). Im Programm schlägt sich nieder, dass sich eine ganze Reihe von Wissenschaften für diese Prozesse der historischen Erinnerung und Vergewisserung interessieren. So führt die Veranstaltung Beiträge aus der Linguistik, der Psychologie, der Geschichtswissenschaft und der Publizistik zusammen, um die verschiedenen Herangehensweisen und Erkenntnisweisen miteinander ins Gespräch zu bringen. Diese wissenschaftlichen Sichtweisen werden dann unmittelbar mit den Erfahrungen und Wahrnehmungen der anwesenden Zeitzeugen konfrontiert. So werden unter anderem neben der Sprachwissenschaftlerin Anne Betten, dem Psychoanalytiker Werner Bohleber und der Schriftstellerin Ulla Lachauer als Zeitzeugen Friedrich Burggraf zu Dohna-Schlobitten und Hans-Wilhelm von Bornstaedt erwartet.

Die Tagung gehört zu dem Projekt „Reden. Unbedingt!“ www.reden-unbedingt.de, das von Katja Gäbler und Fabian Wehner, zwei jungen Wissenschaftlern des Instituts für Deutsche Sprache, in Eigeninitiative und aus eigenen Mitteln durchgeführt wird. Im Rahmen des Projekts reisen die beiden jungen Wissenschaftler seit eineinhalb Jahren durch Deutschland und haben bisher 47 Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geführt, bei denen es nicht nur darum geht, woran sie sich erinnern, sondern auch, wie diese Erinnerungen ausgestaltet und erzählt werden.

Weitere Informationen im Internet unter:
http://www.reden-unbedingt.de/index.php?cat=tagung&part=programm

Die Tagung ist öffentlich.
Eine formlose Anmeldung über E-Mail ist erbeten an: reden-unbedingt@ids-mannheim.de.
Unter dem Link http://www.reden-unbedingt.de/index.php?cat=tagung&part=programm ist das vollständige Tagungsprogramm einsehbar.
Weitere Informationen erhalten Sie von: Katja Gäbler und Fabian Wehner
E-Mail: reden-unbedingt@ids-mannheim.de
WWW: http://www.reden-unbedingt.de

Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) ist die zentrale außeruniversitäre Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte. Das IDS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Näheres unter: www.leibniz-gemeinschaft.de.