Presse-Information, Dezember 2000

Europäische Hochsprachen und europäische Mehrsprachigkeit

Konferenz mit Vertretern europäischer Sprachakademien am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim erfolgreich abgeschlossen.

Vertreter von Sprachakademien und anderen zentralen Sprachinstitutionen in neun Staaten der Europäischen Union (B, D, DK, E, F, GR, I, NL, SF) trafen sich vom 14. bis 16. Dezember 2000 im Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim zu einer Konferenz über

Europäische Hochsprachen und europäische Mehrsprachigkeit.

Das IDS ist die zentrale Einrichtung zur Erforschung der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte.

Die Teilnehmer der Konferenz berichteten über die aktuelle Sprachsituation in ihren Ländern und über ihre Vorstellungen vom derzeitigen und künftigen Miteinander der Sprachen in der Europäischen Union. Sie einigten sich auf Hauptpunkte und Ziele von Empfehlungen zur Förderung der europäischen Hochsprachen, die in den kommenden Wochen im Einzelnen abgestimmt und dann an die sprachpolitisch zuständigen Instanzen der einzelnen Staaten sowie die Organe der EU gerichtet werden sollen. Außerdem konstituierten sie sich als Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines Ständigen Rats der zentralen Sprachinstitutionen aller Staaten der europäischen Union. Dieses Gremium soll folgende vordringlichen Aufgaben wahrnehmen:

  • Laufender Austausch von Informationen über die Art und Ziele von Sprachforschung, Sprachunterricht und Sprachpolitik in den einzelnen Ländern,

  • Förderung der binationalen und multinationalen Zusammenarbeit bei gemeinsamen und analogen sprachlichen Problemen und Aufgaben,

  • Angebot von Vermittlung und Beratung in sprachpolitischen Angelegenheiten für die Instanzen der Europäischen Union.

"Europäische Hochsprachen sind Ausdruck europäischer Kultur und ein herausragendes Mittel ihrer weiteren Entfaltung," betonte der Initiator der Tagung, Prof. Dr. Gerhard Stickel, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache. "In ihnen sind Traditionen europäischen Denkens formuliert, deren Erhaltung und Entwicklung für die Ausbildung einer europäischen Identität unerlässlich sind."

Die Beiträge der Konferenz wurden im Eigenverlag veröffentlicht.